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Narkolepsie - Lachen verboten!

Zusatztermin der Selbsthilfegruppe Ein- und Durchschlafstörungen mit Vortrag am 26. September im Pfalzklinikum

Klingenmünster. Menschen mit Narkolepsie kämpfen permanent mit einer bleiernen Schläfrigkeit und schlafen ungewollt in den unmöglichsten Situationen ein. Sei es im Straßenverkehr, am Arbeitsplatz, in der Schule oder in der Freizeit. Besonders schwer fällt es in Situationen ohne körperliche Aktivität, in denen man zuhören und sich konzentrieren muss, beispielsweise in Fortbildungen, Vorträgen oder Sitzungen.
Das Risiko für schläfrigkeitsbedingte Autounfälle ist bei Patientinnen und Patienten mit Narkolepsie besonders hoch. Untersuchungen zufolge verursachen Narkolepsie-Patienten zehnmal mehr Unfälle, als dies Schlafgesunde tun. Schule, Lehre und Studium stellen für viele eine nicht mehr zu bewältigende Herausforderung dar. Viele brechen ihr Studium ab und können nur mit Mühe einen Schulabschluss erzielen. Wer an Narkolepsie leidet, kann nicht Pilot sein, eine Lok führen oder als Berufskraftfahrer tätig sein. Überwachungstätigkeiten im Kernkraftwerk scheiden ebenso aus wie ein Einsatz in Gesundheitsberufen mit Nachtdiensten allein auf einer Station.
Hinzukommt, dass Lachen für Menschen mit Narkolepsie fatale Folgen haben kann: Die Betroffenen sacken bei vollem Bewusstsein in sich zusammen, ein Symptom das Kataplexie oder „Lachschlag“ genannt wird. Neben Lachen können auch Freude, Stolz, Trauer, Ärger, Wut und andere starke Gefühle die Lähmung auslösen. Angenommen wird, dass in Deutschland etwa 40.000 bis 80.000 Menschen an der Narkolepsie leiden. Diagnostiziert sind schätzungsweise erst 5.000.
Die Ursachen für diese außergewöhnliche Erkrankung sind auch heute nur teilweise geklärt. Es handelt sich vermutlich um eine Autoimmunerkrankung. Heilen kann man Narkolepsie nicht, lediglich die Symptome können abgemildert werden.
 
Mehr zu Narkolepsie und weiteren Ursachen für eine erhöhte Schläfrigkeit am Tage erfahren Sie bei einem Vortrag von Jochen Meyer, Arzt für Neurologie und Psychiatrie, Landau, im Rahmen einer Zusatzveranstaltung der Selbsthilfegruppe Ein- und Durchschlafstörungen. Am Mittwoch, 26. September 2018 um 19 Uhr, referiert er zu dem Thema im BKV-Zentrum am Pfalzklinikum in Klingenmünster, Weinstraße 100. Die Veranstaltung ist kostenlos, Interessierte sind herzlich eingeladen.

Weitere Informationen erhalten Sie im Schlafzentrum des Pfalzklinikums Tel. 06349 900-2180 oder direkt bei der Selbsthilfegruppe Ein- und Durchschlafstörungen Tel. 06236 61403