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„Bonbon statt Pflaster“

Speyer

Startschuss für das Präventionsprojekt Umgang mit Gefühlen an Schulen

Fähigkeiten im Umgang mit Gefühlen zu entwickeln, ist essenziell für die eigene seelische Gesundheit und ein ausgeglichenes Miteinander in unserer Gesellschaft. Die Trainingsreihe  „Umgang mit Gefühlen“, die seit Dezember an nunmehr 14 Schulen und 74 Klassen in der Pfalz läuft, legt hierfür den Grundstein. Eine gemeinsame Auftaktveranstaltung der Projektverantwortlichen der Universität Koblenz-Landau und der Initiative „Die Pfalz macht sich/dich stark“ sowie der fördernden Lions-Clubs und der teilnehmenden Schulen war Startschuss für die praktische Phase des Präventionsprojekts, das über zwei Jahre finanziell unterstützt wird.
 
Rund 3.000 Schülerinnen und Schüler von der ersten bis zur zehnten Klasse können von dem Training profitieren. Bei altersgerechten Übungen lernen sie nicht nur, ihre eigenen Gefühle zu erkennen, einzuschätzen und zu regulieren, sondern auch mit den Gefühlen von anderen umzugehen. Mit dem „Gewitterorchester“ beispielsweise können die Kinder und Jugendlichen die Abstufungen ihrer Gefühle hörbar ausdrücken, indem sie schnipsen, klatschen oder mit den Füßen trommeln. Mit der „Wutrakete“ zeigen sie an, was sie auf die Palme bringt, und welche Anzeichen sie auf dem Weg dahin bei sich selbst wahrnehmen.
 
Gefühle kann man lernen
Warum ist so ein Training wichtig? „Erfahrungen, die junge Menschen machen, beeinflussen maßgeblich die Entwicklung des Gehirns und das Verhalten – auch als Erwachsene“, erklärt Raphael Gutzweiler, der das Projekt von Seiten der Universität Koblenz-Landau betreut. „Den Umgang mit Gefühlen kann man lernen. Deshalb ist das Schöne an diesem Projekt, dass es allen Schülerinnen und Schülern der teilnehmenden Schulklassen zugute kommt. Es soll präventiv wirken und Spaß machen – sozusagen ein Bonbon statt eines Pflasters.“
 
Etwa 150 Studierende des Bachelor-Studienganges Psychologie der Universität Koblenz-Landau führen die Trainings durch. In kleinen Gruppen erarbeiten sie Konzepte anhand eines Baukastensystems, die auf die Bedürfnisse der jeweiligen Klassen zugeschnitten sind. In drei bis fünf Terminen setzen sie diese dann gemeinsam mit den Klassen um. „Hier arbeiten wir eng mit den Lehrkräften zusammen und gehen auf die Themen ein, die für die jeweilige Klasse wichtig sind“, berichtet Raphael Gutzweiler.
 
Zum Hintergrund
Initiiert hat das Projekt der Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Universität Koblenz-Landau, unterstützt wird es von der Resilienz-Initiative „Die Pfalz macht sich/dich stark“ des Pfalzklinikums. Mit 20.000 Euro fördern die Lions-Clubs Germersheim, Haßloch, Neustadt, Speyer und Speyer-Palatina das Training über zwei Jahre. Pfalzweit nehmen insgesamt 14 Schulen von Speyer bis Steinfeld an dem Schulprojekt teil.
 
Kontakt
Romina Männl
Projektassistentin „Die Pfalz macht sich/dich stark“
Tel. 06349 900-1643
E-Mail: romina.maennl@pfalzklinikum.de