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„Alles außer langweilig“

Speyer

Richtfest einer neuen Tagesklinik des Pfalzklinikums am 9. November in Speyer

Trotz Kälte zahlreich versammelt: Gäste des Richtfestes der Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Speyer, hier beim Grußwort von Theo Wieder.

Speyer. Der Himmel ist grau, der Wind eisig und die Temperatur frostig. Das Wetter lässt aber glücklicherweise nicht automatisch auf den Baufortschritt in Speyer schließen. Zum Richtfest am Mittwoch, 9. November ab 13 Uhr, konnte der Zeitplan eingehalten werden. Pfalzklinikum-Geschäftsführer Paul Bomke bestätigte: „Wir sind mit dem Projekt in Speyer im Zeit- und Kostenplan und werden eine der modernsten Tageskliniken in Rheinland-Pfalz eröffnen. In der Gebäudestruktur gibt es keine Kom-promisse. Diese ist nutzergerecht gestaltet worden.“

Zahlreiche Besucher wohnten der Veranstaltung trotz der Temperaturen auf dem ehemaligen Gelände des Klosters der St. Dominikanerinnen bei. Hier errichtet das Pfalzklinikum eine neue Einrichtung, die im September 2017 eröffnet werden soll. Es handelt sich um eine Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, ein Angebot, das in Speyer noch gefehlt hat. Auch Theo Wieder, Vorsitzender des Bezirksverbands Pfalz und Verwaltungsratsvorsitzender des Pfalzklinikums, weiß, dass das Projekt großartig wird: „Die neue Einrichtung ist ein zusätzlicher Baustein des Pfalzklinikums. Hinter dem Bau in Speyer  steckt auch eine Botschaft: Das Pfalzklinikum möchte kein Inseldasein leben, sondern in den Gemeinden durch unterschiedliche Angebote unterstützend wirken.“

Neben unterschiedlichen internen und externen Projektbeteiligten waren auch Vertreter aus der Politik und Kooperationspartner anwesend, so auch Monika Kabs, Bürgermeisterin der Stadt Speyer. Schwester Gertrud, ehemalige Generalpriorin des Instituts St. Dominikus, betonte in Anwesenheit ihrer Nachfolgerin, Schwester Gisela, erneut den Auftrag der Ordensgemeinschaft im Mutterhaus in Speyer: „Seit 1852 haben wir den Auftrag, Bildung und Erziehung der Jugend, vor allem der weiblichen Jugend, zu ermöglichen. Daher haben wir uns entschlossen, dem Pfalzklinikum ein Teilgrundstück zu verkaufen. Wir Schwestern freuen uns, dass wir heute das Richtfest der Tagesklinik feiern können. Ich wünsche mir im Namen unserer neuen Generalpriorin und aller Schwestern, dass die Tagesklinik den Kindern und Jugendlichen bei ihren Störungen und Beeinträchtigungen helfen kann“, so Schwester Gertrud.

Inka Aspacher und Madeleine Ory, beide künftig als Doppelspitze der Tagesklinik für Kinder und Jugendliche in Speyer tätig, erstere im ärztlichen, letztere im pädagogisch-pflegerischen Bereich, setzten auf Interaktion mit den Anwesenden und sorgten für Bewegung oder lieferten humorvolle Pointen der Projektarbeit. „Für uns war es eine Herausforderung von Anfang an in die Planung der Tagesklinik in Speyer eingebunden zu sein. Uns war die Nutzerorientierung des neuen Gebäudes sehr wichtig, so haben alle Gruppenräume einen direkten Zugang zum Gartenbereich“, erklärte Inka Aspacher. Madeleine Ory ergänzte:“ Jedes Konzept lebt von der Grundhaltung und den Zielen der Beteiligten. Unser Ziel in Speyer ist es, einen Beitrag zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu leisten. Inka Aspacher und ich arbeiten schon lange miteinander, die multiprofessionelle Zusammenarbeit steht bei uns nicht nur auf dem Papier. So möchten wir auch künftig in Speyer tätig sein. Wir freuen uns auf erfahrene Mitarbeiter, aber auch Menschen, die Lust auf Neues haben. Und eines ist klar: Arbeiten bei uns ist alles, außer langweilig.“

Nach den Grußworten ging es zur traditionellen Weihung des Rohbaus durch einen Zimmermann. Gäste hatten im Anschluss die Gelegenheit, sich den Bau anzusehen und sich mit Verantwortlichen des Pfalzklinikums auszutauschen.  

Allgemeine Infos
Nach langer Suche konnte im Sommer 2013 ein Grundstück des Instituts Sankt Dominikus für den Bau einer Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie gefunden werden. Mit der Tagesklinik in Speyer erweitert das Pfalzklinikum das kinder- und jugendpsychiatrische Angebotsspektrum. Der Neubau soll bis Herbst 2017 fertig ge-stellt sein. Die Tagesklinik in Speyer hat 20 Behandlungsplätze für Kinder und Jugendliche im Alter von vier bis 18 Jahren. Die teilstationäre Behandlung unterstützt tagsüber umfassend therapeutisch und pädagogisch. Abends und an den Wochenenden sind die Kinder und Jugendlichen zu Hause. So können sie neue Erfahrungen direkt im gewohnten Umfeld erproben.
In der angeschlossenen Institutsambulanz wird bei allen kinder- und jugendpsychiatrischen Fragen Klärung, Beratung und Unterstützung angeboten, wenn andere ambulante Maßnahmen ausgeschöpft sind.

Das Pfalzinstitut – Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie versorgt den südlichen Landesteil von Rheinland-Pfalz mit 60 stationären Behandlungsplätzen und einer eigenen Institutsambulanz (IAP) in Klingenmünster. Im Jahr 2006 wurde eine kinder- und jugendpsychiatrische Tagesklinik mit Institutsambulanz in Kaiserslautern mit 20 Plätzen eröffnet. Eine weitere Einrichtung dieser Art wurde Mitte Januar 2011 in Pirmasens in Betrieb genommen.