Pfalzklinikum kurz und knapp

Über das Pfalzklinikum

Name und Aufgabe des Pfalzklinikums

Das Pfalzklinikum ist Dienstleister für seelische Gesundheit. An 15 Standorten in der Pfalz gibt es Häuser (Einrichtungen) des Pfalzklinikums mit Behandlungsangeboten. Alte, nicht mehr gebräuchliche Namen des Pfalzklinikums sind „Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster“, „Pfälzische Nervenklinik Landeck“ oder „Pfalzklinik Landeck“. Heute heißt die Organisation "Pfalzklinikum". Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik Psychotherapie (Klinik für KJP; früher Pfalzinstitut – Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie) gehört ebenfalls zum Pfalzklinikum, dort gibt es Behandlungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche.

Die Rechtsform des Pfalzklinikums

Das Pfalzklinikum ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts und eine Einrichtung des Bezirksverbands Pfalz. Dieser ist Gewährträger, das bedeutet der Bezirksverband haftet für das Pfalzklinikum.  Das Pfalzklinikum gehört nicht einer Privatperson oder einer Gruppe, sondern ist als Kommunalunternehmen in öffentlicher Hand. Geschäftsführer des Pfalzklinikums ist Paul Bomke, er leitet das Pfalzklinikum. Verwaltungsratsvorsitzender ist Theo Wieder, diese Funktion ist vergleichbar mit der eines Aufsichtsratsvorsitzendem in einem Unternehmen. Ärztliche Direktorin ist Dr. Sylvia Claus, sie ist auch gleichzeitig Chefärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Klingenmünster. Frau Prof. Dr. Brigitte Anderl-Doliwa ist die Pflegedirektorin. Die gemeindepsychiatrischen Angebote leitet Birgit Fuchs. Weitere Verantwortliche sieht man auf unseren Organigrammen.

Was ist Psychiatrie?

Psychiatrie ist ein Bereich der Medizin und bedeutet übersetzt „Seelenheilkunde“. Menschen mit einer seelischen Beeinträchtigung können hier behandelt werden. Im Pfalzklinikum gibt es beispielsweise drei Kliniken für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Klingenmünster, Kaiserslautern und Rockenhausen. Seelische Gesundheit bedeutet hierbei nicht nur, dass die Seele, sondern auch der Körper und das soziale Umfeld eines Betroffenen bei der Behandlung eine Rolle spielen. Das zeigt sich an den drei Begriffen Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. 
In der Psychiatrie gibt es Spezialisierungen für verschiedene Altersgruppen (Erwachsene, Senioren, Kinder und Jugendliche) und verschiedene Fachbereiche (z.B. Suchtmedizin, Allgemeinpsychiatrie mit Psychotherapie und Psychosomatik oder Forensische Psychiatrie = Maßregelvollzug).

Was macht die Psychiatrie (aus)?

In einer Psychiatrie oder einer psychiatrischen Klinik werden Menschen mit seelischen Erkrankungen im Krankenhaus (stationär), in der Tagesklinik (teilstationär) und ambulant, manchmal auch zuhause, behandelt. Eine Behandlung in einer Psychiatrie setzt sich aus verschiedenen Bausteinen aus dem Bereich Psychotherapie, Medikation, Aktivierung und Soziotherapie zusammen und besteht in der Regel aus Einzel- und Gruppentherapien.

Wann wird man in der Psychiatrie behandelt?

In einer psychiatrischen Klinik wird ein Mensch behandelt, wenn seine seelische Erkrankung dies erforderlich macht und die Möglichkeiten einer ambulanten Behandlung erschöpft sind. Je nach Krankheitsphase kann es sein, dass ein Mensch intensiver behandelt oder betreut werden muss und eine ständige medizinische, pflegerische und psychotherapeutische Behandlung braucht.

 

Was ist Psychosomatik?

Psychosomatik beschreibt die wechselseitige Beziehung zwischen Körper (Soma) und Seele (Psyche). Das heißt, dass alle Erkrankungen sich sowohl in körperlichen als auch in seelischen Symptomen zeigen. Psychosomatik ist eine Subspezialisierung der Psychiatrie, die Behandlungsmethoden zwischen Psychosomatik und Psychiatrie unterscheiden sich wenig. Viele psychosomatische Erkrankungen können sehr gut in der Psychiatrie behandelt werden. Umgekehrt können psychosomatische Erkrankungen aber auch in somatischen Häusern, z.B. in der inneren Medizin, behandelt werden.
In Deutschland hat die Psychosomatik schon immer einen hohen Stellenwert gehabt. In der Anfangszeit gab es psychosomatische Behandlungen eher in Rehakliniken. Die Kosten der Reha-Behandlungen werden von der Rentenversicherung getragen. Seit einigen Jahren gibt es psychosomatische Akutbehandlungen auch in psychiatrischen und somatischen Krankenhäusern auf Kosten der Krankenkasse.
Bei allen seelischen Erkrankungen geht es darum, dass Menschen zum Experten ihrer eigenen Erkrankung werden. Besonderer Wert wird daher daraufgelegt, dass Menschen ihre Krankheit verstehen (Krankheitsverständnis) und wissen, wie sie mit dieser umgehen und zufrieden leben können (Selbstmanagementstrategien).
Bei psychosomatischen Erkrankungen ist es besonders wichtig, dass Patientinnen und Patienten den Zusammenhang zwischen körperlichen und seelischen Symptomen verstehen.

Wer arbeitet im Pfalzklinikum?

Im Pfalzklinikum arbeiten Menschen aus unterschiedlichen Berufsgruppen zusammen. Sie arbeiten in Kliniken, in Ambulanzen und in der „Gemeindepsychiatrie“. Gemeindepsychiatrische Angebote haben nichts mit einem Krankenhaus zu tun und sind für alle da, die wegen einer psychischen Krankheit oder Behinderung Hilfe brauchen.

Psychiater*innen sind Ärztinnen und Ärzte, die sich im Medizinstudium auf Psychiatrie und Psychotherapie spezialisiert haben. Sie untersuchen und behandeln psychische Erkrankungen und verschreiben unter anderem Medikamente. Das tun auch Kinder- und Jugendpsychiater, sie haben sich auf Psychiatrie und Psychotherapie von jungen Menschen spezialisiert. Psycholog*innen, genauer gesagt psychologische Psychotherapeuten, haben Psychologie studiert und eine Zusatzausbildung als Psychotherapeut gemacht. Auch sie helfen Menschen mit seelischen  Erkrankungen und bieten Therapien an, verschreiben jedoch keine Medikamente. Entsprechend gibt es in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten. Neurolog*innen gibt es ebenfalls im Pfalzklinikum. Sie sind Experten für Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks, der Nerven und Muskeln. Natürlich arbeiten auch zahlreiche Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger im Pfalzklinikum. Sie versorgen und pflegen Menschen auf den Stationen und in den Ambulanzen.
Musik-, Kunst- und Ergotherapeuten sowie Bewegungs- und Sporttherapeut*innen helfen den Menschen mit ihren Therapien, Ressourcen und Fähigkeiten zu entwickeln, wiederzuentdecken und zu nutzen. Sozialarbeiter*innen und Sozialpädagog*innen stehen in schwierigen Situationen helfend zur Seite: Sie beraten und unterstützen.
In der Kinder- und Jugendpsychiatrie sind darüber hinaus Erziehende sowie Heil- und Sozialpädagog*innen in den pädagogischen Gruppen tätig.
Im Bereich der Gemeindepsychiatrie arbeiten ebenfalls TherapeutÜinnen, Pädagog*innen, Erziehende und Pflegende aus verschiedenen Fachrichtungen. Hier gibt es weitere Berufsgruppen wie Heil- oder Arbeitspädagog*innenen oder Heilerziehungspflegende. Die Fachkräfte fördern und unterstützen Menschen mit geistiger und seelischer Behinderung oder schwerer Erkrankung. Gerontologen bringen ihr Expertenwissen zum Umgang mit älteren Menschen ein. 
Weitere Angestellte arbeiten in der Verwaltung, der Apotheke, dem Labor, dem Sicherheitsdienst, der Gärtnerei, der Küche oder dem Fahrdienst.

Angebote des Pfalzklinikums

Menschen, die sich im Pfalzklinikum behandeln lassen, bleiben über Nacht (man spricht dann von stationärer Behandlung), sind nur tagsüber da (teilstationäre Behandlung) oder nutzen für eine begrenzte Dauer die sogenannten ambulanten Behandlungsangebote.

1) Angebote im Krankenhaus

Ein Teil der Angebote im Pfalzklinikums sind stationär, das heißt Menschen werden im (psychiatrischen, neurologischen oder kinder- und jugendpsychiatrischen) Krankenhaus behandelt. Sieben solcher Einrichtungen gehören zum Pfalzklinikum. Diese werden jeweils von einem Chefarzt oder einer Chefärztin und einem Pflegedienstleiter oder einem Pädagogisch-Pflegerischen Leiter  geführt. Hierbei spricht man von dualer Leitung.

Mehr Informationen zu den Angeboten im Krankenhaus finden Sie hier.

2) Teilstationäre Angebote

Außerdem bietet das Pfalzklinikum an, nur tagsüber zur Behandlung zu kommen und abends wieder nach Hause zu gehen (teilstationäre Behandlung). Diese Möglichkeit gibt es in den sogenannten Tageskliniken für Kinder und Jugendliche und in den Tageskliniken für Erwachsene.

Mehr Informationen zu den teilstationären Angeboten finden Sie hier.

3) Ambulante Angebote

Das Pfalzklinikum stellt auch zahlreiche Angebote außerhalb des Krankenhausbereiches zur Verfügung (ambulant). Zu den ambulanten Angeboten des Pfalzklinikums gehören: 

Mehr Informationen zu den ambulanten Angeboten finden Sie hier.


4) Wohnangebote/Gemeindepsychiatrie

Das Pfalzklinikum bietet unterschiedliche Wohnangebote:

  • Wohnstätten für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen in Klingenmünster, Rodalben, Dahn und Speyer
  • Heilpädagogisches Wohnangebot in Maikammer
  • Ambulant betreute Wohnformen

Mehr Informationen zu den Wohnangeboten finden Sie hier.

5) Maßregelvollzug

Im Maßregelvollzug werden Menschen behandelt und gesichert untergebracht, die im Zusammenhang mit einer psychischen Erkrankung Straftaten begangen haben (Besserung, Sicherung, Rehabilitation). Dieser findet in Kliniken für Forensische Psychiatrie, also Krankenhäusern statt. Im Pfalzklinikum gibt es den Maßregelvollzug für Erwachsene (Klinik für Forensische Psychiatrie) und für Jugendliche (Sozialtherapeutische Station in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie). Auch wer unter Drogen- oder Alkoholeinfluss etwas Verbotenes gemacht hat, wird gegebenenfalls dort untergebracht.  Eine Unterbringung in einer Maßregelvollzugsklinik erfolgt per Gerichtsbeschluss. Eine erfolgreiche Behandlung im Maßregelvollzug zielt darauf ab, psychisch beeinträchtigten oder suchtkranken Menschen, die eine Straftat begangen haben, künftig ein straffreies Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen.

Weitere Informationen zum Maßregelvollzug finden Sie in der Broschüre des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familien und Sicherheit „Therapie schafft Sicherheit“.

Das Pfalzklinikum beteiligt sich am Arbeitskreis Forensik Transparent. Das ist ein Zusammenschluss aus forensischen Kliniken in Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Baden-Württemberg.
Von 2001 bis 2018 tagte die Projektgruppe „Dialog und Sicherheit“, in der Sorgen und Anliegen der Einwohner der Region besprochen wurden.  Hier waren Vertreter von Kirchen und Kommunalpolitik, Justiz und Polizei, Schulen und Kitas und interessierte Bürger sowie Verantwortliche des Pfalzklinikums zu finden. Allerdings hat sich diese Gruppe mit dem seit 2016 einberufenen und gesetzlich vorgeschriebenen Beirat zum Maßregelvollzug überschnitten, die Projektgruppe wurde daher aufgelöst. Das Pfalzklinikum öffnet sich aber weiterhin für Belange der Öffentlichkeit in der neuen Reihe "Pfalzklinikum im Gespräch - wir im Trialog".

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Zu den Handlungsempfehlungen für Journalisten des Aktionsbündnisses für seelische Gesundheit gelangen Sie hier.