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Wanderausstellung NS-Psychiatrie in der Pfalz in Rockenhausen zu Gast
Rockenhausen. „Es wird uns aber immer eine Frage bleiben, warum unsere Tochter so weit fort kam und nicht in der Heimat sterben durfte“, das schrieben die Eltern einer Patientin 1941 an den Direktor der damaligen Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster. Hedwig K. ist Opfer der NS-Psychiatrie geworden und mit ihr über 2000 weitere Klingenmünsterer Patientinnen und Patienten. Ihr Schicksal ist Thema der Wanderausstellung „NS-Psychiatrie in der Pfalz“, die Interessierte unentgeltlich ausleihen und vor Ort zeigen können.
Die AG Stolpersteine in der Nordpfalz/ Evangelische Erwachsenenbildung holt die Ausstellung im Januar nach Rockenhausen. Gemeindediakon Joachim Bäcker und Karl-Heinz Seebald von der AG Stolpersteine haben die Ausleihe organisiert. Die Ausstellung wird vom 7. bis 29. Januar 2026 in der Sparkasse Donnersberg - Hauptgeschäftsstelle Rockenhausen (Damian-Kreichgauer-Straße 7) gezeigt. Interessierte können die insgesamt 20 Informationstafeln kostenlos zu den regulären Öffnungszeiten der Sparkasse anschauen. Die Geschäftsstelle hat montags bis freitags von 8:30 bis 12:30 Uhr geöffnet, montags und freitags zusätzlich von 13:30 bis 16 Uhr und dienstags und donnerstags von 13:30 bis 18 Uhr.
Am Donnerstag, 8. Januar, findet eine Vernissage zur Ausstellung statt. Um 18:30 Uhr geben Pfalzklinikum-Geschäftsführer Paul Bomke und Rita Becker-Scharwatz, Geschäftsführendes Mitglied Gedenkarbeit, sowie Führungskräfte des Pfalzklinikums Rockenhausen eine Einführung in die Ausstellung und beantworten Fragen. Auch dazu sind alle Interessierten herzlich willkommen.
Im Rahmen der Ausstellung findet am Dienstag, 27. Januar, um 18 Uhr ein Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus statt, das die AG Stolpersteine Nordpfalz alljährlich in Rockenhausen organisiert. Auch hier stehen in diesem Jahr die Opfer der NS-Psychiatrie im Mittelpunkt. Neben Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr kommen auch Rockenhausener Schüler*innen zu Wort. Das Gedenken findet bei der Gedenktafel an der Verbandsgemeinde Rockenhausen statt.
Die Ausstellung NS-Psychiatrie in der Pfalz wurde von dem Kulturwissenschaftler Dr. Christof Beyer und einer Agentur gemeinsam mit dem Ausschuss für Gedenkarbeit konzipiert und 2012 zum ersten Mal gezeigt. Eine Dauerausstellung befindet sich im Alleehaus des Pfalzklinikums auf dem Gelände in Klingenmünster, sie ist jeden Mittwoch von 14:30 bis 16 Uhr für interessierte Besucher*innen geöffnet. Die Wanderausstellung umfasst insgesamt 20 Roll-Ups und kann unentgeltlich vom Ausschuss für Gedenkarbeit ausgeliehen werden. Sie war bereits in einigen Städten in der Region zu sehen, unter anderem in Schifferstadt, Alzey, Wörth, Ludwigshafen und Frankenthal. Zusätzlich gibt es noch einen virtuellen Rundgang durch die Ausstellung auf der Webseite www.ns-psychiatrie-pfalz.de
Kontakte:
Gwendolyn Rothhaß
Sekretariat Gedenkarbeit
Tel.: 06349/900-1861
E-Mail: gedenkarbeitpfalzklinikum.de
Joachim Bäcker
Ev. Erwachsennenbildung
Tel.: 0163-181 61 44
E-Mail: joachim.baeckerevkirchepfalz.de