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Sonderausstellung im Museum Pachen und Theatervorführung

Die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Rockenhausen des Pfalzklinikums zeigt Werke von Patienten, in denen es um Gefühle und Wahrnehmung, um Handeln oder auch Nicht-Handeln geht. Zur Ausstellungseröffnung wird Chefarzt Dr. Andres Fernandes deutlich machen, dass die Lebensqualität im Mittelpunkt der Behandlungsvereinbarung zwischen Klinik und Betroffenen steht. „Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit", beruft er sich auf die Weltgesundheitsorganisation WHO.
Anna-Katharina Magsig, Diplom-Kunsttherapeutin, die Patienten bei der Gestaltung von Kreativarbeiten therapeutisch begleitet, sagt dazu: „Emotionen sind ständiger Begleiter unseres Lebens. Freude, Wut, Trauer, Angst ... hat jeder von uns bereits erlebt. Je nach Situation werden diese Gefühle sehr intensiv empfunden. Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen haben sich mit ihren Gefühle, den daraus resultierenden Problemen und Auswirkungen auf ihren Alltag auseinandergesetzt und ihre ganz eigen erlebten Emotionen bildnerisch zum Ausdruck gebracht. Die Ausstellung zeigt unterschiedlichste Gefühle, ausgedrückt in Farben und Formen, die den Betrachter einladen, einen Blick in bekannte und unbekannte Gefühlswelten zu wagen."
Anwesend sein werden auch Theaterleute aus Zürich, die tags darauf als Akteure in Rockenhausen zu erleben sind.
Interaktives Theater aus der Schweiz
Die Ausstellung steht in engem Zusammenhang mit einer interaktiven Theateraufführung, die am 21. September um 11 Uhr in der Donnersberghalle stattfindet. „Tagsüber Zirkus & Abends Theater", so der Titel der Aufführung, wird von der Selbsthilfegruppe Depression „Balance" initiiert.
Ursula Maria Müller von der Selbsthilfegruppe bei Depression erläutert das Vorhaben: „Depression ist eine der häufigsten psychischen Erkrankungen und verursacht bei Betroffenen und Angehörigen großes persönliches Leid. Das Denken, die Gefühle, der Körper, die sozialen Beziehungen, ja das ganze Leben sind beeinträchtigt...
Die Szenen des INTERAKTIVEN Theaterstücks drehen sich um den Themenkomplex Stigmatisierung durch Unverständnis der Krankheit Depression, Ohnmacht der Betroffenen und ihres Umfeldes und um die Bedeutung einer Diagnosestellung durch Fachleute. Ferner geht das Stück der Frage nach, was es braucht, damit Depression von einer tabuisierten zu einer gesellschaftlich akzeptierten Krankheit wird. Was Angehörige tun können, damit Mitfühlen nicht zum Mitleiden wird. Und, wie Betroffene nach der Krankheit den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt finden können. Im Vordergrund dieses Theaterstückes steht die kritische Betrachtung gesellschaftlich bedingter Ausgrenzung der Krankheit Depression und die Mechanismen, die zur Diskriminierung und Entmündigung der Betroffenen und zu Hilf- und Sprachlosigkeit führen."
Zur Arbeitsweise der Theaterleute sagt Müller: „Das am Stück interaktiv mitwirkende Publikum wird in seinem empathischen Verstehen der Lebenssituation Betroffener und Angehöriger gefördert, indem es versucht, die Themen aus der Perspektive dieser zu beleuchten. Die Anwesenden werden ermutigt, sich ihrer eigenen Einstellungen, Ängste, Wünsche und Hoffnungen zu den dargestellten Situationen bewusst(er) zu werden und diese zu reflektieren."
Das "Theater KNOTENPUNKT" setzt sich seit über 17 Jahren professionell mit sozial- und gesellschaftspolitisch relevanten Tabuthemen auseinander.
Sonderausstellung „Spannungsfeld der Gefühle – zwischen Normalität, Problemen und Krankheit"
(20.09–05.10.2014, Ausstellungseröffnung 20.09.2014, 14.30 Uhr im Museum Pachen),
Theaterstück „Tagsüber Zirkus & Abends Theater"
(21.09.2014, 11 Uhr in der Donnersberghalle)
Orte:
- Museum Pachen
- Donnersberghalle (Obermühle, 67806 Rockenhausen) Speyerstr. 3, 67806 Rockenhausen, Tel. 06361/22136
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 14:30 – 17:30 Uhr
Weitere Informationen unter www.rockenhausen.de