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Pfalzklinikum unterstützt „Charta für ein soziales Rheinland-Pfalz"

Rodalben

Paul Bomke: Teilhabe von Menschen mit Behinderungen muss selbstverständlich werden

Ottmar Miles-Paul, Landesbeauftragter für die Belange behinderter Menschen, und Paul Bomke, Geschäftsführer des Pfalzklinikums für Psychiatrie und Neurologie, unterzeichnen am 12. Mai die Beitrittserklärung des Klinikums zur „Charta für ein soziales Rheinland-Pfalz". Als Ort der Unterzeichnung haben sie sich für das Sozialpsychiatrische Wohnheim des Pfalzklinikums in Rodalben entschieden. Anschließend wird Miles-Paul weitere Einrichtungen des Pfalzklinikums in Dahn, Klingenmünster und Maikammer besuchen und dabei Gespräche mit Klienten, Mitarbeitern, Führungskräften  und Kommunalpolitikern führen.

Die Leitsätze der Charta wurden vom rheinland-pfälzischen Landesbeirat zur Teilhabe behinderter Menschen erarbeitet. Gleichberechtigte Teilhabe in allen grundlegenden Lebensbereichen von Menschen mit Behinderungen meint das Recht auf Wohnraum, Bildung und Arbeit, das Recht auf Dienstleistungen zur persönlichen Assistenz und Unterstützung, das Recht auf Information und Kommunikation, auf Zugangsmöglichkeiten zu allen gesellschaftlichen Bereichen  und vieles mehr. Im Mittelpunkt steht der Mensch mit seinem Recht auf ein selbst bestimmtes Leben. Zur Umsetzung der Charta sind u. a. angesprochen: alle politisch gestaltenden Gremien von der Landes- bis zur kommunalen Ebene, Arbeitgeber, Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften sowie alle Leistungserbringer von Angeboten für Menschen mit Behinderungen.

„Mit der Beitrittserklärung bringt das Pfalzklinikum zum Ausdruck, dass es als Dienstleister für seelische Gesundheit mit allen seinen Einrichtungen in der ganzen Pfalz die Ziele der ‚Charta für ein soziales Rheinland-Pfalz’ unterstützt", betont Bomke.

Das Pfalzklinikum - Anstalt des öffentlichen Rechts - ist mit seinen Gesundheits- und Sozialangeboten in den Bereichen Psychiatrie, Psychosomatik, Psychotherapie, Neurologie, Schlafmedizin und Suchthilfe aktiv. Zum breiten Spektrum gehören Kliniken, Tageskliniken, Institutsambulanzen, sozialpsychiatrische Wohnheime, betreute Wohnangebote, ambulante Tagesstätten, ambulante berufliche und Sucht-Rehabilitation sowie ambulante psychiatrische Pflege und Betreuung (appb). Insgesamt bietet das Pfalzklinikum rund 1.000 Betten und Plätze an elf Standorten. Jährlich nutzen etwa 25.000 Menschen die Behandlungs- und Betreuungsangebote.

„Unser Wohnheim in Rodalben ist ein Beispiel dafür, dass Menschen mit psychischen Behinderungen möglichst nicht dauerhaft stationär in weit entfernten Kliniken behandelt werden, sondern dass wir ihre Rückkehr in die Gemeinde begleiten und ihre Teilhabe am Leben in der Gemeinde fördern", hebt Birgit Fuchs, Leiterin der Einrichtung „Betreuen – Fördern – Wohnen" hervor. Die Einrichtung mit 20 Plätzen in Einzel- und Doppelappartements unterstützt Menschen mit psychischen und geistigen Behinderungen in ihrer individuellen Situation, wenn sie Assistenz für einen geregelten Tagesablauf wünschen, eine sinnvolle Beschäftigung suchen oder den Kontakt zu anderen Menschen zu ihrer Zufriedenheit gestalten möchten. „Im Pfalzklinikum bieten wir vielfältige, individuelle Unterstützung aus einer Hand – stationär, teilstationär oder ambulant, im Krankenhaus, in Heimen oder auch zu Hause."

Mit der ambulanten psychiatrischen Pflege und Betreuung (appb) weitet das Pfalzklinikum sein gemeindeorientiertes Versorgungsangebot seit 2008 weiter aus. Das Angebot  wurde für Menschen mit einer psychischen Erkrankung oder Behinderung entwickelt, die Zuhause leben und Beratung und Begleitung benötigen. Es kann vom niedergelassenen Facharzt oder Hausarzt verordnet werden und ist am Bedarf der Betroffenen orientiert. So können stationäre Aufenthalte verkürzt oder vermieden werden.

„Mit all unseren Angeboten orientieren wir uns an den Fähigkeiten und Ressourcen der Betroffenen. Den Anspruch psychisch behinderter Menschen auf Teilhabe, Gleichstellung und Selbstbestimmung in allen gesellschaftlichen Lebensbereichen werden wir bei der weiteren Ausgestaltung unseres Behandlungsspektrums künftig noch stärker gewichten", so Paul Bomke. „Die Charta für ein Soziales Rheinland-Pfalz gibt dazu wichtige Orientierung. Es sind allerdings noch viele Anstrengungen nötig, damit die Ziele der Charta landesweit umgesetzt werden können und so dazu beitragen, für Menschen mit Behinderungen ein Leben in der Mitte der Gesellschaft ohne Ausgrenzung zur Selbstverständlichkeit werden zu lassen."