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Kaiserslautern

Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Kaiserslautern feierte zehnjähriges Bestehen mit Tanztheater am Freitag, 16.Oktober

Kreatives Jubiläum: Das Bertha-Tanztheater aus Duisburg zeigte ein Stück zur Borderline-Erkrankung.

Kaiserslautern. Rot, schwarz und weiß waren die Farben des Raumes im Lautrer Wirtshaus in Kaiserslautern in dem die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Kaiserslautern, eine Einrichtung des Pfalzklinikums, ihr Jubiläum feierte. Zahlreiche Gäste waren gekommen, um der besonderen Feier beizuwohnen. Dr. Gudrun Auert, Chefärztin der Klinik, und Dorothee Ruster-Hebel, Regionalleiterin Pflege, skizzierten gemeinsam den Weg der Klinik in Kaiserslautern bis in die Gegenwart. Ganz im Sinne des Mottos des Abends „Krankheit bewegt und Bewegung verändert“ erläuterte die Chefärztin, wie wichtig es wäre, dass Behandler die Krise der Patienten als Chance als einen physischen und psychischen Neustart betrachten würden: „Krankheit bedeutet Erstarrung und den Verlust von Alltagsfunktionalität, aber auch eine Zunahme von Unordnung. Wichtig ist, diese Erstarrung aufzulösen und dass alle Beteiligten Bewegung durch Impulse von außen wieder aufleben lassen. Hierfür sind Momente des Innehaltens, der Selektion nötig, um keine Routine einkehren und Visionen entstehen zu lassen. Unsere Klinik hat sehr bewegte zehn Jahre hinter sich. Mit Disziplin, Einsatz und der Entscheidung durchzuhalten, gelang es uns, gemeinsam Visionen umzusetzen.“ Nach diesem Rückblick ging es um einen Blick in die Zukunft. Dorothee Ruster-Hebel ging konkret darauf ein, was die Mitarbeiter der Klinik künftig bewegt: „Für unsere Station KL1 geht es um einen Zugang zum Hof, den wir uns wünschen und umsetzen werden. Die Aufstockung der Klinik bis 2019, die Umstellung auf das neue Entgeltsystem, die immer wiederkehrende Anpassung unserer Behandlungskonzepte an die Bedarfe der Patienten, aber auch ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, das beschäftigt uns ab sofort sowie künftig. Wir sind offen für Impulse, nehmen gerne Anregungen an, getreu dem Motto des heutigen Abends bleiben wir in Bewegung.“
Die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie hatte anschließend etwas Kreatives organisiert. Fokus des Abends war das Bertha-Tanztheater aus Duisburg mit dem Stück in „I-c-h M-i-c-h S-i-c-h, vergiss mich nicht, L-i-c-h-t“. Rita Maaßen, Leiterin des Tanztheaters und Tanztherapeutin mit langjährigen Erfahrungswerten in der Psychiatrie, beschrieb es so: „In der Fachwelt haben wir uns als Tanztheater einen Namen gemacht. Bei uns ist das Tanzen aber nicht der Mittelpunkt. Unsere Inszenierungen sind viel mehr. Wir wollen zur Entstigmatisierung der Psychiatrie beitragen. Viele Patienten der Psychiatrie oder Psychosomatik erzählen nicht, dass sie in diesem Bereich behandelt werden, sie sind eine Randgruppe. Wir versuchen mit unseren Stücken, die Berührungsängste im Umgang mit psychischen Erkrankungen zu reduzieren und sind europaweit das einzige Tanztheater, das mit ehemaligen oder derzeit stationär untergebrachten Patienten Stücke aufführt. Heute Abend zeigen wir zum ersten Mal ein Krankheitsbild auf der Bühne: die Borderline-Erkrankung.“ In der anschließenden Podiumsdiskussion mit den Tänzerinnen und der Leiterin des Tanztheaters konnten Fragen zum Stück und zum Theater gestellt werden. Diese Möglichkeit wurde gerne angenommen, unterschiedliche Gäste fragten nicht nur nach diversen Details, sondern schilderten auch, wie sehr sie emotional vom Stück berührt worden wären. Diese emotionale Seite spielt auch bei den Tänzerinnen selbst eine große Rolle. „Bei einem der Stücke habe ich geweint. Das stand so nicht im Drehbuch, “ erzählte eine der Tänzerinnen. Eine andere ergänzte: „ Wir waren alle betroffen, das Stück ging uns sehr nahe. Wir haben sehr viel Einfühlungsvermögen auf die Bühne gebracht.“ Die Veranstaltung endete gegen 20.30 Uhr. Nach dem offiziellen Teil bestand bei einem gemütlichen Ausklang die Möglichkeit, mit den Tänzerinnen, der Leiterin des Theaters und den Mitarbeitern der Klinik ins Gespräch zu kommen.

Kontakt
Brigitte Reichle, Chefarztsekretärin
Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Kaiserslautern
Tel. 0631 5349-2201