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Gemeinsam besser behandeln – schnelle Hilfe bei psychosomatischen Beschwerden

Maikammer

Pfalzklinikum feiert Einweihung des Regionalen Psychosomatischen Zentrums und Jubiläum der Tagesklinik Landau

Rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren der Einladung zum Symposium mit Fachvoträgen gefolgt

Sind Beschwerden rein körperlich oder gibt es eine seelische Ursache? Das können Betroffene in einem ersten Gespräch im Regionalen Psychosomatischen Zentrum (RPZ) des Pfalzklinikums herausfinden und den nächsten Schritt zur richtigen Behandlung gehen. Die Fertigstellung der neuen Räume des RPZ und den 25. Geburtstag der Tagesklinik Landau feierte das Pfalzklinikum mit einem Symposium für Fachpublikum und weitere Interessierte.

Bei  einem Rundgang konnten die Gäste zunächst die neuen Räume des RPZ und die neue Raumaufteilung der Tagesklinik kennenlernen: Das RPZ ist nun im 2. Obergeschoss untergebracht, die Ergotherapie verteilt sich auf die beiden Stockwerke der Tagesklinik. Im Erdgeschoss wurden die früheren Garagen zu Räumen für die ambulante Ergotherapie umgestaltet. Durch das anschließende Symposium im Alten Kaufhaus mit verschiedenen Fachvorträgen führte die Chefärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Dr. Sylvia Claus. Die Referatsleiterin Psychiatrische Versorgung des Ministeriums für Soziales, Arbeit und Gesundheit, Dr. Julia Schwaben, lobte in ihren Grußworten das Konzept der Tagesklinik, die 1993 in Landau als eine der ersten in Rheinland-Pfalz eröffnet wurde. Das Pfalzklinikum zeichne sich immer wieder durch Vernetzung und Kooperationsbereitschaft aus und arbeite mit anderen Partnern in der Gesundheitsversorgung zusammen, um das Beste für seine Patientinnen und Patienten anzubieten.

Wie das genau aussieht, stellte Dr. Evelyn Fischer, Oberärztin der Tagesklinik, bei ihrem Vortrag vor. Sie nahm die Gäste mit auf eine gedankliche Reise durch die Räume und Angebote und erklärte deren Bedeutung für die tagesklinische Behandlung. Feste Abläufe und Routinen gäben den Patientinnen und Patienten Halt und den Mitarbeitenden ausreichend Raum für ihre Arbeit.

Henrik Stotz vom Coaching-Unternehmen „Ecke und Kante“ gab Einblicke in eine mit der Tagesklinik und der Universität Koblenz-Landau gemeinsam durchgeführte Studie zur Wirksamkeit teilstationärer Behandlung. Das Forschungsteam kam zu dem Ergebnis, dass diese Art der Behandlung insbesondere bei Depression Angststörungen sehr effektiv ist.

Dr. Roland Munzinger berichtete von seinen Eindrücken über psychosomatische Beschwerden in seinem Alltag als Hausarzt. Aus seiner Sicht nähmen Arbeitsverdichtung und Anforderungen an die Menschen zu, während Resilienz und Auffangmechanismen im sozialen Umfeld nachließen, ebenso wie körperliche Beanspruchungen bei der Arbeit und beim Sport, wodurch beispielsweise negative Stress abgebaut werden kann. Zudem nehme er wahr, dass insbesondere Patienten der jüngeren Generation häufig mit Ängsten zu kämpfen hätten, da sie oftmals abrupt aus behüteten Verhältnissen in die Realität des eigenständigen Lebens und des Berufslebens kämen.

Über ein vollstationäres akutpsychosomatisches Behandlungsangebot referierte Dr. Peter Deibler, Chefarzt der Akutpsychosomatik im Evangelischen Krankenhaus in Bad Dürkheim. Patienten, die beispielsweise unter Depressionen oder Angststörungen leiden, erfahren eine intensive Diagnostik und Begleitung. Ziel ist es, stationär die Behandlung zu initiieren und die Patienten in ambulante oder teilstationäre Begleitung zu vermitteln, um den Genesungsprozess so nah wie möglich am Alltag der Betroffenen auszurichten.

Mit dem Vortrag von Dr. Robert Rohmfeld, Abteilungsleitender Psychologischer Psychotherapeut im RPZ und der Tagesklinik, kehrte das Symposium zu seinem Anlass zurück: der Entwicklung des RPZ. Durch die wenigen ambulanten Behandlungsplätze für Menschen mit psychischen Erkrankungen und der damit verbundenen langen Wartezeit für Patienten auf eine ambulante Behandlung, begann das Pfalzklinikum vor einigen Jahren das Angebot des RPZ zu entwickeln, um rasch diagnostische Maßnahmen und erste therapeutische Behandlung zu beginnen, das von Dr. Robert Rohmfeld geleitet wird.

Patienten haben so die Möglichkeit, schneller in die richtige Behandlung vermittelt zu werden. Ein wichtiges Ziel für die Zukunft ist der „Stepped care“-Ansatz, der schrittweise die Behandlungsintensität erhöht. „Diesen Ansatz möchten wir im Feld der nicht-organischen Schlafstörungen gemeinsam mit niedergelassenen und ambulanten Versorgern weiterentwickeln“, erläuterte Rohmfeld.

Kontakt
Tagesklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Landau
Tel. 06341 9206-0
E-Mail: tk-ldpfalzklinikum.de

Regionales Psychosomatisches Zentrum RPZ
Tel. 06341 9206-40
E-Mail: rpzpfalzklinikum.de