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Festliche Amtseinführung für Geschäftsführer Paul Bomke

Klingenmünster

Als Zeichen der Wertschätzung für das Pfalzklinikum wertete der stellvertretende Bezirkstagsvorsitzende Manfred Petry die Teilnahme von über 300 Gästen und Mitarbeitern an der feierlichen Einführung von Paul Bomke in das Amt des Geschäftsführers. Petry, der den erkrankten Theo Wieder vertrat, begrüßte alle, „die sich mit dem Pfalzklinikum und seinem Geschäftsführer verbunden fühlen“, unter ihnen Roswitha Beck als Kuratoriumsvorsitzende des Vereins zur Unterstützung gemeindenaher Psychiatrie und der ehemalige Pfalzklinikum-Geschäftsführer Rainer Anstätt.

Die Grüße der Landesregierung und von Gesundheitsministerin Malu Dreyer überbrachte Dr. Julia Kuschnereit, Referatsleiterin Psychiatrie und Maßregelvollzug. Sie zeigte sich überzeugt: „Der Verwaltungsrat des Pfalzklinikums hat eine gute und richtige Entscheidung getroffen, Paul Bomke zum Geschäftsführer zu berufen.“ Der diplomierte Kaufmann sei „hochqualifiziert, allem Neuen gegenüber aufgeschlossen, offen, ein hartnäckiger Verhandlungspartner mit strategischem Weitblick, der viel von sich und anderen fordert“.

„Mit Herzblut“ setze er sich für psychisch kranke und behinderte Menschen ein – dies sei umso wichtiger unter den ungünstigen Rahmenbedingungen für das Gesundheitswesen im Allgemeinen und die Psychiatrie im Besonderen. „Unser zersplittertes System führt zu Verschiebebahnhöfen“, solange „ein Krankenhausbett besser bezahlt wird als eine adäquate wohnortnahe ambulante Behandlung und Betreuung“. Sie freue sich, dass sich das Pfalzklinikum von diesen Rahmenbedingungen nicht abschrecken lasse und versprach Unterstützung des Landes bei der Entwicklung innovativer, sektorübergreifender Angebote.

Dankbar zeigte sich die Psychiatriereferentin für die Schrittmacher-Rolle des Pfalzklinikums beim Knüpfen von regionalen Bündnissen gegen Depression. Dem Land sei es wichtig, „dass das Pfalzklinikum weiter im Dreiklang spielt“: mit guten, individuell auf die Patienten und Klienten zugeschnittenen Angeboten, mit zufriedenen, engagierten Mitarbeitern und mit wirtschaftlichem Erfolgskurs“.

Als Landrätin von der Südlichen Weinstraße würdigte Theresia Riedmaier die erfolgreiche Entwicklung des Klinikums in den vergangenen zehn Jahren, „in denen sich das Pfalzklinikum unglaublich weiterentwickelt“ habe. Sie wertete dies „als Verdienst der Vielen und als Verdienst der Führung“. Dem neuen Geschäftsführer gab sie mit auf den Weg, die vier Kardinaltugenden bestmöglich zu erfüllen: Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit/Mut und die Fähigkeit, immer das richtige Maß zu finden. Die Landrätin wünschte Paul Bomke, „dass Sie jeden Tag mit Freude hierher gehen und dass Sie abends nach Hause gehen mit dem Gefühl, an diesem Tag das Beste erreicht zu haben“.

„Das ist heute Ihr Tag“, freute sich Ortsbürgermeister Erwin Grimm mit dem neuen Geschäftsführer. Nicht für die Ortsgemeinde Klingenmünster, sondern auch im Namen seiner Bürgermeisterkollegen aus Göcklingen und Gleiszellen-Gleishorbach ging er davon aus, dass sich die jahrelange gute Zusammenarbeit mit Paul Bomke als stellvertretender Geschäftsführer und Kaufmännischer Direktor auch in der neuen Funktion fortsetzen werde. Er zeigte sich dankbar für die „sicheren Arbeitsplätze der Dorfbewohner“ und meinte „nichts ist wichtiger als zufriedene Mitarbeiter, die voll hinter ihrem Chef stehen“. An die Psychiatriereferentin adressierte er den Wunsch, „bald auch positive Signale aus Mainz zu dem geplanten und dringend benötigten Neubau für die Gerontopsychiatrie und Neurologie zu bekommen“.

Mit dem „Ferngucker“, einer mehrfach gebrannten Terracotta-Figur der Pfälzer Künstlerin Martha Kastenholz, schenkte Pflegedirektorin Julitta Hinz dem neuen Geschäftsführer ein „Symbol  unserer Erwartungen an Sie“. Als Mitglied des Klinikumsvorstandes brachte sie die Überzeugung zum Ausdruck, „dass sich der Verwaltungsrat für den besten Mann entschieden hat, den es für diese Position zu finden gibt. Mit Kopf und  Herz sollen und können Sie das Klinikum in eine neue Ära führen.“ Denn bereits mehrfach habe er bewiesen hat, „dass er die Fähigkeit besitzt,  den Blick auf das Entscheidende zu richten und, wenn es erforderlich ist, auch über den Horizont  hinaus zu schauen. Sie bringen weltoffenes Flair zu uns - und wichtiger noch, Sie gewährleisten, dass wir uns hier fachlich auf internationalem Niveau bewegen können.“

Personalratsvorsitzender Martin Schlimmer-Bär zitierte aus der Einladung von Herrn Wieder, der Paul Bomke folgende Stärken bescheinigte: „Menschen für neue Aufgaben begeistern, ihre Initiativ und Kreativität fordern, Kommunikation und Kooperation ausbauen.“ Aus dieser Haltung habe sich „eine ganz starke Basis unserer Zusammenarbeit als Sozialpartner entwickelt. Wir werden weiterhin vertrauensvoll mit Ihnen zusammen arbeiten.“

Gleich in dreifacher Rolle kam Prof. Reinhard Steinberg zu Wort: Als Gründer und Leiter des Bayerischen Ärzteorchesters selbst ein passionierter Musiker begrüßte er in exzellentem Französisch die Marching Band „Magic Dub Skatalog All Stars“ aus Nancy, die mit ihrem unverwechselbaren Stilmix aus Jazz, Ska, Reggae und Rock Bewegung in den Veranstaltungssaal brachte. Bewegung, die auch die Entwicklung im Pfalzklinikum kennzeichnet, so zum Beispiel bei der Verstärkung der ambulanten Arbeit. Hier zeigte sich der Chefarzt der Institutsambulanz stolz, an den Saalwänden Bilder eines Malprojektes der Ergotherapeutin Heike Reichert mit Ambulanz-Patienten präsentieren zu dürfen. Und schließlich sprach der Ärztliche Direktor seinem neuen Chef herzliche Glückswünsche der ärztlich-therapeutischen Mitarbeiter aus. Mit einem druckfrischen „Schlafbuch“, das Steinberg gemeinsam mit Dr. Hans-Günter Weeß geschrieben hat, unterstrich er, dass auch das Schlafzentrum des Pfalzklinikums mit seiner weithin beispielhaften Therapie und Forschungsarbeit dazu beiträgt, „Glanz auf dieses Haus zu setzen“.

Dann hatte Paul Bomke die Chance, in einer halbstündigen Antrittsrede darzulegen, wie er das Amt des Geschäftsführers ausfüllen möchte. „Wir sind Partner der Kommunen beim Ausbau von Angeboten für die seelische Gesundheit – für die Mensch in der Pfalz, dafür stehe ich mit meinem Namen“, kam Bomke schnell auf den Punkt seines strategischen Ansatzes. „Gesundheitssysteme lassen sich nur auf regionaler Ebene sinnvoll personen- und angebotsorientiert steuern. Diesen internationalen Trend hat eine Tagung in Berlin vor vier Wochen, die das Pfalzklinikum mit veranstaltet hat, erneut deutlich werden lassen. Das Schlagwort Regionalisierung gewinnt an Fahrt und wird auch in Zusammenarbeit mit den Kassen, z. B. durch Einzelverträge, eine sehr wichtige Rolle spielen. Die Idee des Regionalbudgets wird immer mehr und immer klarer Realität werden“, skizzierte er sein Bild von der Zukunft.

Ein weiteres wichtiges Thema waren Innovationen, von denen er exemplarisch einige ansprach: die bevorstehende Unterzeichnung der rheinland-pfälzischen Sozial-Charta durch das Pfalzklinikum und die sich daraus ergebenden neuen Möglichkeiten für die Teilhabe chronisch psychisch kranker Menschen am Leben in der Gesellschaft, zum Beispiel durch die Errichtung eines sozial-psychiatrischen Wohnheims in Speyer. Für die Gerontopsychiatrie bzw. die „Psychiatrie eines späten Lebens“ hoffe er, „dass die Konzeption des Landes zum Aufbau von Tageskliniken mit Demenzschwerpunkten auch für uns eine Chance bieten wird. Und in der Kinder- und Jugendpsychiatrie stehen wir unter anderem vor der Entwicklung tagesklinischer Angebote in Speyer.“ Die Klinik in Kaiserslautern stelle sehr konsequent integrierte Versorgungsformen in den Mittelpunkt der Weiterentwicklung. „Die Gunst der Stunde durch die Erhöhung der Bettenzahl“ werde genutzt, um diese Strategie weiter zu gehen.

Bomke bekannte sich zur weiteren Vernetzung der Gedenkarbeit in Kooperation mit dem Bezirksverband und weiteren sozialen Einrichtungen, betonte die Chancengleichheit von Frauen und Männern und umriss Erfordernisse, um auch unter dem Aspekt einer älter werdenden Bevölkerung zukunftsfähige Arbeit im Pfalzklinikum zu ermöglichen. Er dankte seiner Frau, seinen beiden Töchtern und der Familie für die große Unterstützung, ohne die er diesen Weg nicht hätte gehen können. Dem schloss sich auch Bezirkstags-Vize Manfred Petry an, der Silke Bomke einen blühenden Frühlingsstrauß überreichte. Zuvor hatte er Paul Bomke „mit dem obligaten Handschlag auf sein neues Amt verpflichtet“.

Brigitte Anderl-Doliwa, die sehr charmant und kompetent durch den Nachmittag geführt hatte, lud alle Gäste zu einem Büfett des Pfalzklinikum-Gastronomie-Teams ein, auch hier war internationales Flair spürbar – mit allen Sinnen.