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Ein Raum für Geschichten

Klingenmünster

44. Tag der Begegnung im Pfalzklinikum thematisiert individuelle Neuanfänge nach der Suchterkrankung

Aus dem Stegreif: Die Impro-Theatergruppe „die flummis“ brachte das Thema Neuanfang in spontanen Szenen auf die Bühne.

Klingenmünster.  Die Suchterkrankung hinter sich zu lassen, ist für viele Betroffene wie der Beginn eines neuen Lebens. Deshalb stand der Tag der Begegnung, den der Arbeitskreis Maitreff am vergangenen Sonntag zum 44. Mal organisiert hatte, unter dem Motto „Mein zweiter Geburtstag – ein Raum für Geschichten“. Der Arbeitskreis ist aus der Selbsthilfebewegung ehemaliger Suchtpatienten entstanden. Vertreten sind außerdem Mitarbeiter der Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen und der Klinikseelsorge.

Nach der Begrüßung durch Klinikseelsorger Pfarrer Christoph Bevier wurden insgesamt drei Räume für Geschichten eröffnet: Parallel zu einer Führung über das Klinikgelände tauschten sich die Teilnehmer in einem Gesprächskreis darüber aus, wie ihr persönlicher „zweiter Geburtstag“ verlief und was ihnen den Anstoß dazu gab, etwas an ihrem Leben zu verändern. Der gemeinsame ökumenische Gottesdienst bildete anschließend einen weiteren Raum für Geschichten – auch hier griffen Christoph Bevier und Gemeindereferentin Christiane Götz das Thema Umkehr auf den richtigen Weg auf, musikalisch begleitet vom Singkreis am Berwartstein.

Auf eine völlig neue Art wurden die Geschichten zum zweiten Geburtstag dann bei der Festversammlung am Nachmittag auf die Bühne gebracht: Zum ersten Mal war die Improvisationstheatergruppe „die flummis“ aus Mannheim dabei. Die drei Schauspieler hatten bei der Gesprächsrunde aufmerksam zugehört und ließen ihre Eindrücke dann in die spontan kreierten Szenen einfließen – mal auf humorvolle, mal auf ernste Weise – inspiriert durch die Einwürfe des Publikums.

„Einen zweiten Geburtstag können nur bestimmte Menschen feiern – Menschen, die an einem Punkt in ihrem Leben stehen, der einen Neuanfang erfordert“, sagte Heinrich Wissing, stellvertretendes Mitglied im Verwaltungsrat des Pfalzklinikums und seit Jahren Gast bei der Festversammlung. „Wer ihn erlebt und wer ihn feiert, den beglückwünsche ich heute.“ Auch seine Nachredner, der Kreisbeigeordnete Bernd Lauerbach und der Beigeordente der Gemeinde Klingenmünster, Hans-Peter Bauer, drückten ihre Glückwünsche und ihre Anerkennung gegenüber den Gästen aus. Pfalzklinikum-Geschäftsführer Paul Bomke ermutigte die Gäste dazu, sich neben bewährten Netzwerken auch in neuen Formen der Selbsthilfe einzubringen. So könnten auch andere Menschen von der Erfahrung profitieren. Denn die jahrelange Erfahrung in der Suchthilfe sei ein wichtiges Erfahrungspotential für die Beteiligung von Betroffenen.

Kontakte:
Carola Schramm, Sekretariat Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen
Tel.: 06349/900-2501
E-Mail: carola.schrammpfalzklinikum.de

Susanne Bachtler, Sekretariat Klinikseelsorge
Tel.: 06349/900-2041
E-Mail: susanne.bachtlerpfalzklinikum.de