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Die Pfalz: Paradies oder Teufels Land?

Klingenmünster

Open-Air-Theater mit Chawwerusch am Pfalzklinikum gut besucht

Mit Handy, hochhackigen Schuhen und immer beschäftigt: Christine Rothacker als Daniela Katzenberger.

Klingenmünster. „Heijo, der liebe Gott der lacht, wenn er sei Palz betracht.“ Mit einem Lied zum Mitsingen beginnt das Stück Palz goes Paradise des professionellen Theaterkollektivs Chawwerusch aus Herxheim. Auf der Festwiese des Pfalzklinikums Klingenmünster zeigten die beiden Schauspieler Christine Rothacker und Ben Hergl am Freitag, 30. Juni, eine kunterbunte Heimat-Revue mit viel Musik, Tanz und „Pälzer Sprooch“. Für sie war es die erste Aufführung des Stücks unter freiem Himmel und das Wetter hielt. Die Zuschauer waren teilweise durch den Regen gefahren, aber die Festwiese in Klingenmünster blieb den ganzen Abend trocken. Die Stühle waren fast bis auf den letzten Platz mit Zuschauern besetzt.

„Wir sind froh, dass es Petrus gut gemeint hat mit uns“, sagte die stellvertretende Ärztliche Direktorin Dr. Sylvia Claus. Sie begrüßte die Gäste und auch die Schauspieler. „Wir arbeiten jetzt bereits das zehnte Mal mit Chawwerusch zusammen und es ist immer ein Highlight und eine Bereicherung für uns, das Theater-Team hier zu haben. Außerdem ermöglichen wir Teilhabe und Inklusion, wenn Patienten, Klienten und Gäste gemeinsam Kultur erleben“, so Dr. Claus.

Gleich zu Beginn sorgten Christine Rothacker als Eva und Ben Hergl als Adam für Stimmung und forderten das Publikum auf, beim ersten Lied mitzumachen. Danach nahmen sie die Zuschauer mit auf eine Reise durch die letzten 25 Jahre. Soviel Zeit war vergangen, seit sich Adam und Eva in einem Twistschuppen kennengelernt hatten. 25 Jahre danach trafen sie sich wieder, erzählten, was sie erlebt hatten und fragten sich, ob die Pfalz nun das Paradies ist oder doch eher Teufels Land. Dabei schlüpften die beiden Schauspieler in ganz verschiedene Rollen, unter anderem in die von Gott und Teufel. Sie stritten sich zu Beginn des Stückes, wer die Pfalz haben darf. Auch die biblischen Figuren Adam und Eva landeten nach ihrer Vertreibung aus dem Paradies in der Pfalz, wo sie den Reichtum des Pfälzer Sprachschatzes kennenlernten. In einem Lied stritten sie sich darüber, wer an der Vertreibung aus dem Paradies schuld war und beschimpften sich: „Säggel, Simbel, Schnaddergääs, Druschel.“ Auch Pfälzer Lieder durften in der Heimat-Revue nicht fehlen, vom „Jäger aus Kurpfalz“, bis hin zu „Ich bin en echte Pälzer Bue“. Mit Akkordeon, Gitarre und Gesang sorgten die Schauspieler für Stimmung und das Publikum sang teilweise mit. Dazwischen schlüpften Ben Hergl und Christine Rothacker in die Rollen von prominenten Pfälzern wie zum Beispiel August Becker, Thomas Nast, Daniela Katzenberger oder Bruce Willis, der in Idar Oberstein geboren ist. Auch Liselotte von der Pfalz wurde gewürdigt. In der Küche des Schlosses von Versailles versuchte sie den französischen König Ludwig XIV. vom Pfälzischen Erbfolgekrieg abzubringen. Am Ende stritten Gott und Teufel darum, wer die Pfalz behalten muss. Die Aufführung von Palz goes Paradise endete mit einem begeisterten Applaus. Ben Hergl und Christine Rothacker bedankten sich bei den Organisatoren des Pfalzklinikums, Joachim Haag mit Team und Dr. Sylvia Claus, bei den Technikern und beim Publikum: „Für uns ist es immer ein großes Vergnügen, am Pfalzklinikum zu spielen.“

Kontakt:
Tanja Becker, Therapieassistenz Therapeutische Dienste
Tel. 06349 900 1061, E-Mail: tanja.beckerpfalzklinikum.de