Aktuelles

DAK-Gesundheitsreport 2016

Klingenmünster

Gesunkener Krankenstand in Landau und den Landkreisen Südliche Weinstraße und Germersheim

Jeder zehnte Rheinland-Pfälzer hat schwere Schlafprobleme, das zeigt der DAK-Gesundheitsreport. Bildquelle: DAK

Gemeinsame Pressemitteilung des Pfalzklinikums und der DAK

Landau/Klingenmünster. Der Krankenstand in der Stadt Landau sowie in den Landkreisen Südliche Weinstraße und Germersheim ist 2016 gesunken. Die Ausfalltage aufgrund von Erkrankungen nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte ab. Mit 4,2 Prozent gab es in der Region einen etwas höheren Krankenstand als im Landesdurchschnitt (4,1 Prozent). Laut DAK-Gesundheitsreport waren damit an jedem Tag des Jahres von 1.000 Arbeitnehmern 42 krankgeschrieben. Der höchste Krankenstand in Rheinland-Pfalz wurde mit je 4,7 Prozent im Landkreis Frankenthal sowie in der Stadt Pirmasens und dem Landkreis Südwestpfalz verzeichnet, der niedrigste mit 3,6 Prozent in der Stadt Neustadt.

Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit für die Stadt Landau und die Landkreise Südliche Weinstraße und Germersheim zeigt die wichtigsten Veränderungen bei der Zahl und Dauer der Krankschreibungen. So gingen die krankheitsbedingten Fehlzeiten bei allen wichtigen Diagnosen zurück. Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen verursachten zwei Prozent weniger Arbeitsausfall, rangierten aber erneut auf Platz eins und sorgten für beinahe jeden vierten Ausfalltag. Es folgten an zweiter Stelle psychische Erkrankungen wie Angstzustände und Depressionen. Die Fehltage nahmen um sechs Prozent ab. Mit einem Anteil von 12,3 Prozent am gesamten Krankenstand belegten Atemwegserkrankungen wie Bronchitis den dritten Rang. Insgesamt wurden bei dieser Diagnose 21 Prozent weniger Fehltage verzeichnet.

„Wir informieren nicht nur regelmäßig über den Krankenstand in der Stadt Landau und den Landkreisen Südliche Weinstraße und Germersheim, sondern schauen darüber hinaus auf wichtige Einflussfaktoren für Erkrankungen“, sagt Melanie Foos von der DAK-Gesundheit. „Diese Analysen helfen uns, noch gezielter beim betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) ansetzen zu können und Arbeitgebern konkret Hilfe anzubieten.
So wird beispielsweise längeren Ausfallzeiten durch Rückenleiden oder seelische Probleme vorgebeugt.“
Paul Bomke, Geschäftsführer des Pfalzklinikums und Leiter der Initiative „Die Pfalz macht sich/dich stark – Wege zur Resilienz“ ergänzt: „ Ich bin froh, dass gerade BGM- Maßnahmen rund um das Themenfeld ‚Seelische Gesundheit‘ und Arbeit fortgeführt und weiter ausgebaut werden. Beides sind Arbeitsfelder der Präventionsinitiative.

Jeder zehnte Rheinland-Pfälzer hat schwere Schlaf-Probleme
Die DAK-Gesundheit untersucht in ihrem aktuellen Gesundheitsreport mit dem Schwerpunktthema „Schlafstörungen“ auch, wie es um die nächtliche Erholung der Arbeitnehmer steht. Die Kasse wirft dabei einen Blick auf Ursachen und Risikofaktoren. Für das Schwerpunkthema wertete das IGES Institut die Fehlzeiten aller erwerbstätigen Mitglieder der DAK-Gesundheit in Rheinland-Pfalz aus. Es wurden zudem bundesweit mehr als 5.000 Beschäftigte im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt und zahlreiche Experten eingebunden. Die Ergebnisse wurden mit einer DAK-Untersuchung aus dem Jahr 2010 verglichen. Ein Fazit: 76 Prozent der Erwerbstätigen in Rheinland-Pfalz berichten von Schlafproblemen. Seit 2010 stieg der Anteil der von Ein- und Durchschlafproblemen betroffenen 35- bis 65-jährigen Arbeitnehmer um 18 Prozent an. Schwere Schlafstörungen haben sich seit 2010 sogar mehr als verdoppelt. Knapp jeder zehnte Arbeitnehmer (9,3 Prozent) in Rheinland-Pfalz leidet unter schweren Schlafstörungen (Insomnien) mit Ein- und Durchschlafstörungen, schlechter Schlafqualität, Tagesmüdigkeit und Erschöpfung. Laut Dr. Hans-Günter Weeß, Leiter des Schlafzentrums am Pfalzklinikum in Klingenmünster und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin, gehen chronische und unbehandelte Insomnien mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen und psychische Störungen einher. Aus diesem Grund komme der Behandlung und Prävention von Schlafstörungen zukünftig eine besondere Bedeutung im Gesundheitssystem zu.

Die DAK-Analyse für Rheinland-Pfalz zeigt, dass sich dieser Trend auch bei den Krankmeldungen auswirkt. Die Fehltage aufgrund von Schlafstörungen stiegen um 110 Prozent auf jetzt fast fünf Tage je 100 Versicherte. Die große Mehrheit der Rheinland-Pfälzer versucht allein mit den Schlafproblemen zurechtzukommen und geht nicht zum Arzt. Lediglich 6,9 Prozent der Erwerbstätigen waren im vergangenen Jahr deswegen in den Praxen. Im Bundesdurchschnitt sind es 4,8 Prozent. Selbst Erwerbstätige mit der schweren Schlafstörung Insomnie gehen meist nicht zum Arzt: 70 Prozent von ihnen lassen sich nicht behandeln.

Risiken Erreichbarkeit und Schichtarbeit
Ursache für Schlafprobleme sind laut DAK-Report Rheinland-Pfalz unter anderem Arbeitsbedingungen. Wer zum Beispiel häufig an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit arbeitet, steigert sein Risiko, schwere Schlafstörungen zu entwickeln. Auch starker Termin- und Leistungsdruck, Überstunden sowie Nachtschichten und ständige Erreichbarkeit nach Feierabend gelten in diesem Zusammenhang als wichtige Risikofaktoren.

Zu viel abendliche TV- und Computer-Nutzung
Viele Arbeitnehmer in Rheinland-Pfalz sorgen aber auch selbst für einen schlechten Schlaf. Nach der Studie der DAK-Gesundheit schauen 81 Prozent der Erwerbstätigen vor dem Einschlafen Filme und Serien, 74 Prozent erledigen abends private Angelegenheiten an Laptop oder Smartphone. Etwa jeder siebte Rheinland-Pfälzer kümmert sich noch um dienstliche Dinge wie E-Mails oder die Planung des nächsten Arbeitstages. „Viele Menschen haben nachts das Smartphone an der Steckdose, können aber ihre eigenen Akkus nicht mehr aufladen“, so Foos. „Die Beschwerden müssen ernst genommen werden, da chronisch schlechter Schlaf der Gesundheit ernsthaft schaden kann.“

DAK-Gesundheit bietet Schlaf-Beratung per Hotline an
Als Reaktion auf die aktuelle Studie und die zunehmenden Schlafstörungen bietet die DAK-Gesundheit ihren Versicherten ab sofort eine spezielle Schlaf-Beratung an: Die neue Hotline ist rund um die Uhr erreichbar. Unter der Rufnummer 040 325 325 805 geben Mediziner individuelle Hinweise und Tipps rund um die Themen Schlafen und Schlafstörungen. Im Internet bietet die DAK-Gesundheit auch ein umfangreiches Schlaf-Special an: Auf www.dak.de/schlaf  gibt es viel Wissenswertes rund um das Thema gesunder Schlaf sowie ein Schlaftagebuch.