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Buntes Sommerfest bei strahlendem Sonnenschein

Klingenmünster

Tag der Psychiatrie am 10. Juni am Pfalzklinikum gut besucht

Für Lacher sorgte das Duo Jomamakü aus Landau.
Afrikanisches Flair auf dem Gelände verbreitete die Gruppe „Mayi Africa“.
Viele Besucher waren zum Tag der Psychiatrie gekommen.

Klingenmünster. „Bunt, vielfältig und international“ – unter diesem Motto stand in diesem Jahr der Tag der Psychiatrie am Standort Klingenmünster des Pfalzklinikums. Das Sommerfest mit Programm für die ganze Familie war gut besucht. Gleich zu Beginn wurde es international, die afrikanische Trommlergruppe „Mayi Africa“ sorgte auf der Wiese vor der Werkfeuerwehr und im Brunnenpark für Stimmung. Auf der Hauptbühne begrüßten um 12:15 Uhr Dietmar Seefeldt, Landrat der Südlichen Weinstraße und Pfalzklinikum-Geschäftsführer Paul Bomke die Gäste. „Es ist gut, dass dieser Tag gelebt wird und dass psychische Erkrankungen nicht mehr so ein Schattendasein führen, wie in der Vergangenheit. Wir sind froh, dass das Pfalzklinikum da ist“, sagte Dietmar Seefeldt. Paul Bomke wünschte den Besucherinnen und Besuchern einen „schönen pfälzisch-internationalen“ Tag des Austauschs und des Miteinanders. Durch das Programm führten Rita Becker-Scharwatz und Stefan Dinhof, Fachbereichsleiterin und Wohnbereichsleiter in der Gemeindepsychiatrie und Teilnehmer am Trainee-Programm im Pfalzklinikum.

International wurde es dann wieder bei den Programmpunkten im Hauptgebäude. Um 13:30 Uhr übergab Manfred Schäfer, Zweiter Vorsitzender des Freundeskreises Ruanda im Donnersbergkreis, einen Spendenscheck im Wert von 500 Euro. Damit unterstützte er die Zusammenarbeit des Pfalzklinikums mit dem Partnerland Ruanda im Bereich der Selbtshilfe, das sich an einem der Info-Stände vorstellte. Über „Sechs Grundlagen gemeindepsychiatrischer Versorgung in Europa“ sprach bei einem Vortrag im Hauptgebäude Dr. René Keet, Direktor Gemeindepsychiatrische Angebote Noord-Holland-Noord und Vorsitzender der EuComs, einer Gruppe von gemeindepsychiatrischen Trägern in Europa. EuComs beschäftigt sich unter anderem damit, wie Menschen die Unterstützung der Gesellschaft nutzen können und wie man Gemeindepsychiatrie mit der Vielfalt in Europa organisieren kann. Grundlagen in der Versorgung bilden laut Keet beispielsweise die UN-Behindertenrechtskonvention und die Gesundheit der ganzen Bevölkerung, wo es unter anderem darum geht, Stigmata zu bekämpfen. Wichtig für die Nutzer der Angebote sind nach Ansicht von Keet außerdem persönliche Ziele und Stärken, Netzwerke und die Unterstützung der Betroffenen bei eigenständigen Entscheidungen. In einem Kurzvortrag mit dem Titel „Each of us – jeder von uns ist Teil der Lösung“, einer Kampagne von Mental Health Europe, korrigierte Paul Bomke 10 Mythen über psychisch kranke Menschen. Einer der Mythen lautete „Psychische Erkrankungen sind nicht heilbar“. Hier erklärte er, dass eine Genesung mit der richtigen Hilfe möglich ist.

Zeitgleich zu den Vorträgen lud der evangelische Klinikseelsorger Christoph Bevier die Besucherinnen und Besucher zu einer Meditation in die Klinikkirche ein. Er las Segenssprüche, die die Teilnehmer im Stillen wiederholen und so den Blick „nach innen“ richten konnten. Zusätzlich wurde gebetet und gesungen, Christoph Bevier begleitete die Lieder mit der Gitarre. Viel Musik gab es auch auf der Hauptbühne vor der Klinikkirche. Der Mitarbeiter-Chor sang A cappella Lieder von der Renaissance bis heute. Mit einem Paso Doble eröffnete anschließend das Kreisjugendorchester Südliche Weinstraße seinen Auftritt. Unter anderem hatten die Musiker auch ein Stück aus dem Musical „Starlight Express“ im Gepäck. Für Rock-Musik sorgten anschließend die Citrus-Nexus-Band und Rock Macchiato, in beiden Bands sind aktuelle und ehemalige Beschäftigte des Pfalzklinikums aktiv.

Mitmach-Möglichkeiten für Kinder und Erwachsene gab es auf der Wiese vor der Werkfeuerwehr. Unter anderem standen Kinderschminken, Ponyreiten und Kistenklettern auf dem Programm. Das Duo Jomamakü aus Landau unterhielt das Publikum mit Comedy, Jonglage und Feuerspucken. Die Sporttherapeuten luden die Besucher zu einem leichten Rückentraining auf dem Gymnastikball ein und bei den Musiktherapeuten durften die Gäste auf verschiedenen Instrumenten spielen. An zahlreichen Infoständen konnten sich die Besucher über die Arbeit des Pfalzklinikums informieren. Zum ersten Mal dabei war die ergänzende unabhängige Teilhabe-Beratungsstelle (EUTB), die seit dem 1. Mai Menschen mit Beeinträchtigungen in allen Lebenslagen unabhängig und kostenfrei berät. Sie fungiert als Lotse bei der Vielfalt der Angebote und Möglichkeiten der Teilhabe. Auch der Bezirksverband Pfalz, Gewährträger des Pfalzklinikums, war mit einem Stand vertreten. Für Essen und Trinken war gesorgt. Bei warmen Temperaturen und einem letzten Eis für den ein oder anderen Besucher ging ein buntes, vielfältiges Sommerfest am Pfalzklinikum zu Ende.