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Angst vor dem Irren?

„Der ist doch irre!" – trotz der Diskussion um Teilhabe am gesellschaftlichen Leben werden psychisch beeinträchtigte Menschen oft noch ausgegrenzt. Gegenüber dem scheinbar „Nicht-Normalen" bestehen Hemmungen und Barrieren. Woher kommt die „Angst vor dem Irren"? Wie lässt sie sich ernst nehmen und trotzdem überwinden? Wie können Berührungsängste abgebaut werden und welche Verantwortung tragen Politiker, Kirchenvertreter und Akteure in den Gesundheits- und Sozialsystemen? Über diese und weitere Fragen diskutieren Spezialisten aus Politik, Wissenschaft, Kirche und Betreuungseinrichtungen sowie Bürger und Menschen mit Psychiatrieerfahrungen bei der Tagung „Angst vor dem Irren? Barrierefreiheit für die Seele".
Die Veranstaltung der Evangelischen Akademie der Pfalz findet am 24. und 25. August in Zusammenarbeit mit dem Pfalzklinikum im Butenschoen-Haus statt (Luitpoldstr. 8, 76829 Landau). Interessierte können sich noch bis zum 10. August dafür anmelden. Die gesamte Tagung kostet 90 Euro einschließlich Unterkunft und Verpflegung. Auch eine Teilnahme ohne Übernachtung zum Preis von 65 Euro ist möglich. In begrenztem Umfang können die Kosten für Psychiatrieerfahrene ohne Übernachtung übernommen werden.
Perspektiven aus der Politik und verschiedene Workshops stehen am Freitag, 24. August auf dem Programm. Die Tagung beginnt um 14 Uhr mit Kaffee, Begrüßung und Einführung. Danach stellen Bernhard Scholten vom Sozialministerium Rheinland-Pfalz und der Kreisbeigeordnete Andy Becht aus Germersheim die politischen Perspektiven vor. Wenn jeder Mensch in seiner Individualität von der Gesellschaft akzeptiert wird und die Möglichkeit hat, in vollem Umfang an ihr teilzuhaben oder teilzunehmen, ist die Forderung nach sozialer Inklusion erfüllt. Über Inklusion als Herausforderung für alle spricht um 15 Uhr Professor Ingmar Steinhart von der Universität Greifswald. Danach finden Workshops zu den Themen „Inklusion praktisch: Was brauchen psychisch Kranke?", „Kooperation mit Psychiatrieerfahrenen", „Gemeindepsychiatrie und Bürgerinnen" sowie „Perspektiven für Kirchengemeinden" statt.
Um „verrückte Perspektiven aus biblischer Sicht" geht es dann unter anderem am Samstag, 25. August. Nach Frühstück und Morgenandacht stellt der Landauer Pfarrer Dr. Ludwig Burgdörfer um 9:15 Uhr diese Perspektiven vor. Anschließend erläutert der Psychiatriekoordinator der Stadt Leipzig, Thomas Seyde, wie sozialpsychiatrische Zentren zur Inklusion ins Quartier beitragen können. Dem Thema „Bürger und Politik gegen die Angst" widmen sich die Kuratoriumsvorsitzende des Vereins für Gemeindenahe Psychiatrie, Roswitha Beck, die Präsidentin des LandFrauenverbandes Pfalz e.V. und der Bürger Johannes Georg Bischoff. Die Tagung endet nach dem Mittagessen um 13:30 Uhr.
Kontakt
Evangelische Akademie der Pfalz
Tel. 06341/96890-30
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