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80 Jahre „Bayerischer Hungererlass“

Pressemitteilung

Pfalzklinikum gedenkt den über 1.700 Opfern von Mangelernährung während der NS-Zeit.

Skulptur an der Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus in Klingenmünster.
Skulptur an der Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus in Klingenmünster.

Am Mittwoch, 30. November 2022 um 14 Uhr, begeht das Pfalzklinikum eine Andacht zum Gedenken an verhungerte Menschen in der damaligen Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster. Die Andacht findet an der Gedenkstätte in Klingenmünster statt. An diesem Tag – vor genau 80 Jahren – trat der „Bayerischer Hungererlass“ in Kraft. Dieser besagte, dass nicht arbeitsfähige Kranke zugunsten arbeitsfähiger Kranker weniger zu essen erhalten sollten. Dazu wurden in Klingenmünster mindesten zwei spezielle Hungerstationen eingerichtet. Durch bewusst herbei geführte Mangelernährung starben so alleine in der Klinik in Klingenmünster über 1.700 Patientinnen und Patienten. Die Namen der Opfer sind bis heute nicht bekannt. Die entsprechenden Unterlagen wurden Großteils vernichtet und die wahren Todesursachen durch die Angabe falscher Diagnosen in den Patientenakten verschleiert.

Zur Veranstaltung sind alle Interessierten eingeladen, um gemeinsam der Opfer zu gedenken und ein Zeichen gegen Stigmatisierung und Vergessen zu setzen. Es wird um das Tragen einer FFP2-Maske oder vergleichbar gebeten. 

Aktuelle Informationen zur Gedenkarbeit des Pfalzklinikums finden Sie unter: www.ns-psychiatrie-pfalz.de.