Aktuelles

20 Jahre Schlafmedizin am Pfalzklinikum

Klingenmünster

Symposion am 04.09. und Tag der offenen Tür am 05.09.2010

Mit zwei großen Veranstaltungen begeht das Pfalzklinikum Anfang September das Jubiläum „20 Jahre Schlafmedizin“. „Sekundenschlaf am Steuer, Schichtarbeitsprobleme, Überge-wicht, Bluthochdruck, Depressionen und viele weitere Erkrankungen können Ausdruck von behandlungsbedürftigen Schlafstörungen sein“, benennt Prof. Reinhard Steinberg, Ärztlicher Direktor des Pfalzklinikums, Initiator und von Anfang an zuständiger Chefarzt des Interdis-ziplinären Schlafzentrums, den engen Zusammenhang von Schlafproblemen und gesell-schaftlichen Auswirkungen. 
Bereits Ende der 1980er Jahre begann der Somnologe (Schlafmediziner) und Arzt für Schlafmedizin in Klingenmünster mit der schlafmedizinischen Arbeit. Zu seinen engsten Mit-streitern gehörte von Beginn an der Diplom-Psychologe und Somnologe Dr. Hans-Günter Weeß, der das Interdisziplinäre Schlafzentrum leitet. 
Als eines der ersten Schlaflaboratorien bundesweit wurde die Einrichtung schon kurz nach der Gründung von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) zertifiziert. Nach Umbau und Modernisierung im Jahr 2001 verfügt das Schlafzent-rum heute über zehn Behandlungsplätze. Stationäre Diagnostik und Therapiebeginn dauern in der Regel zwei  bis drei Tage. 
Die hohe schlafmedizinische Kompetenz der Mitarbeiter zeigt sich nicht nur im Stationsall-tag, in zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen und Lehrbüchern, sondern auch in der Entwicklung neuer Behandlungskonzepte bei Schlafstörungen, wie z.B. den am Pfalzklini-kum angebotenen Schlafseminaren. Unter dem Motto „Schlafen kann man lernen“ bieten Dr. Weeß und Dr. Ralf Binder regelmäßig  Zwei-Tages-Veranstaltungen an, die Wissen vermit-teln und schlafförderndes Verhalten stärken, so dass - wie wissenschaftliche Überprüfungen zeigen -  die Teilnehmer anschließend weitgehend ohne Schlafmittel eine bessere Schlaf-qualität erreichen. Ihre Erfahrungen bringen die Experten des Pfalzklinikums auch in die bundesweite Fachgesellschaft DGSM ein, wo Dr. Weeß Vorstandsmitglied ist und sich unter anderem für die Fort- und Weiterbildung von Schlafmedizinern engagiert. 

Symposion am 4. September

Ein weiteres Beispiel für den intensiven Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis der Schlafmedizin ist ein hochkarätiges wissenschaftliches Symposion, zu dem das Pfalzklini-kum am 4. September nach Klingenmünster einlädt. Das Symposion wendet sich vor allem an Fachpublikum, steht aber auch interessierten Laien und Experten in eigener Sache, wie zum Beispiel Mitgliedern von Selbsthilfegruppen, offen. Die Tages-Veranstaltung beginnt um 9.30 Uhr im Kommunikationszentrum des Pfalzklinikums (BKV-Zentrum) mit Grußworten von Dr. Günter Gerhard, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz, und René Berton stellvertretender Pfalzklinikum-Geschäftsführer, sowie den Sprechern der Selbsthilfegruppen Helene Schwarz (Ein- und Durchschlafstörungen) und Norbert Faul (Schlafapnoe – krankhaftes Schnarchen). In seinem Festvortrag geht Prof. Steinberg auf internationale, nationale und lokale Entwicklungen der Schlafmedizin ein. Prof. Jürgen Zulley aus Regensburg wendet sich gesellschaftlichen Aspekten zu und fragt: „Schlaf in unserer Leistungsgesellschaft – Notwendigkeit oder Zeitverschwendung?“ Weitere Schlafexperten aus dem ganzen Bundesgebiet beschäftigen sich in ihren Vorträgen mit Ein- und Durch-schlafstörungen, Atmungsbezogenen Schlafstörungen und neurologisch bedingten Schlaf-störungen. Unter den Referenten sind auch Dr. Simone Wolff und Dr. Ralf Binder aus dem Pfalzklinikum, die die Komplexe Schlafapnoe und die Pfalzklinikum-Schlafseminare vorstel-len. Am Runden Tisch werden Perspektiven der ambulanten und stationären Schlafmedizin erörtert. Mit Dr. Günter Gerhard diskutieren: Dr. Geert Mayer, 1. Vorsitzender der DGSM; Norbert Kamps vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen, Horst Braner von der DAK Rheinland-Pfalz und der niedergelassene Facharzt Jochen Meyer. Moderation und Schluss-wort der Veranstaltung liegen bei Hans-Günter Weeß.

Tag der offenen Tür am 5. September

Am 5. September findet dann ein Tag der offenen Tür im Interdisziplinären Schlafzentrum für alle Interessierten statt. Von 13 bis 17 Uhr können die Besucher das Schlafzentrum besichti-gen und auch ihre Schlafqualität testen lassen. Der Öffentlichkeit vorgestellt werden auch die neuen Räume des Atemzentrums im Anbau am Schlafzentrum. Das Atemzentrum betreibt der pfälzische Medizinproduktehersteller Heinen + Löwenstein, der Patienten mit krankhaf-tem Schnarchen (Schlafapnoe) beim Umgang mit Schlaf-Masken aller Art berät und unter-stützt. Termine für individuelle Beratungen zu Masken-Fragen können vereinbart werden. Zwei Vorträge wenden sich weit verbreiteten Schlafproblemen zu. Um 14 Uhr geht der Som-nologe Dr. Uli Brandenburger von Heinen + Löwenstein auf Gesundheitsrisiken durch Schnarchen und Schlafapnoe ein. Der Leiter des Schlafzentrums Dr. Hans-Günter Weeß zeigt Hilfe- und Selbsthilfemöglichkeiten auf, „Wenn Schlafstörungen Wohlbefinden und Leis-tungsvermögen einschränken“. Mit Info-Ständen sind Selbsthilfegruppen vertreten, die zu ihren Erfahrungen mit Ein- und Durchschlafstörungen, Schlafapnoe und dem Syndrom der unruhigen Beine (Restless-Legs-Syndrom) Auskunft geben.

 

Info

PfalzklinikumInterdisziplinäres SchlafzentrumTel. 06349 900 2180

www.pfalzklinikum.de