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Moderne Therapie hinter historischer Fassade - Ministerin Dreyer nennt Pfalzklinikum "erste Adresse in der Pfalz"
"In einer Rekordzeit von nur 18 Monaten ist dieses wunderbare Gebäude entstanden", betonte Pfalzklinikum-Geschäftsführer Paul Bomke. Nach der namentlichen Begrüßung der Ehrengäste waren ihm an diesem Tag zwei Botschaften besonders wichtig: Aus einem "Carré isolé" sei ein offenes Karree geworden - das stehe für Offenheit und Integration. Die Mitarbeiter der Allgemeinpsychiatrie, die am längsten auf den Umbau hatten warten müssen, sollten im neuen Haus gute Arbeitsbedingungen vorfinden, um die Angebote der Klinik weiterzuentwickeln, zu vernetzen und neu zu gestalten. Bezirkstags- und Verwaltungsratsvorsitzender Theo Wieder dankte dem Verwaltungsrat, der Geschäftsführung und dem Klinikumvorstand für die Entscheidung, etwa 1,5 Millionen Euro eigene Mittel für das insgesamt rund neun Millionen Euro teure Bauprojekt zur Verfügung zu stellen. Er bedankte sich ebenso herzlich bei allen Beteiligten, die dafür gesorgt haben, dass die vier Stationen der Allgemeinpsychiatrie zu Jahresbeginn pünktlich in Betrieb genommen werden konnten. Seinen besonderen Dank richtete er an Gesundheitsministerin Malu Dreyer für die Förderung von Bau und Einrichtung des Gebäudekomplexes mit rund 7,5 Millionen Euro aus dem Konjunkturprogramm II - "ohne dieses Programm wäre dieses Vorhaben jetzt nicht möglich gewesen", so Wieder.
Malu Dreyer sprach auch im Namen von Ministerpräsident Kurt Beck, als sie "das Pfalzklinikum als erste Adresse für Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen" charakterisierte. Sie zeichnete die Ergebnisse einer "außerordentlichen Entwicklung des Pfalzklinikums zum wichtigsten Leistungserbringer in der Pfalz" nach: ein bundesweit führendes Schlafzentrum, eine über die Grenzen des Bundeslandes hinaus anerkannte Kinder- und Jugendpsychiatrie, eine bundesweit beachtete Drogentherapie. Als "absolutes Highlight in der Pfalz" bezeichnete die Ministerin den ambulanten Pflegedienst appb, ebenso würdigte sie das Projekt der Integrierten Versorgung "stattkrankenhaus" für Psychosekranke. Auf das neue Gebäude eingehend zeigte sich die Ministerin "froh und stolz, dass wir nun diese so wichtige Baumaßnahme verwirklichen konnten". Sie versprach, sich auch weiterhin für das Pfalzklinikum zu engagieren und nannte künftige Vorhaben: den Komplex Gerontopsychiatrie/Neurologie sowie die Jugendklinik in Klingenmünster und eine weitere Tagesklinik für Kinder und Jugendliche in Speyer. Für die weiteren Planungen brauche das Land die Kompetenz der Mitarbeiter des Pfalzklinikums, wenn es zum Beispiel darum gehe, die Arbeits- und Wohnmöglichkeiten für chronisch Kranke zu verbessern. Sie lobte die "äußerst engagierten Mitarbeiter, ohne die das schönste Gebäude nichts wert" wäre.
"Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile." Diesen Gedanken hatte Landrätin Theresia Riedmaier für ihr Grußwort gewählt. Er gelte sowohl für das Pfalzklinikum mit seinen zehn Standorten in der ganzen Pfalz als auch für die gelungene Gemeinschaftsarbeit an und in dem neuen Gebäude. "Ich bin sehr froh darüber, dass wir das Pfalzklinikum mit den vielen sicheren, qualifizierten Arbeitsplätzen hier haben", betonte die Landrätin. Dem schloss sich Klingenmünsters Ortbürgermeister Erwin Grimm gern an. Er hob vor allem die offene Informationspolitik des Pfalzklinikums hervor und würdigte die "sehr guten nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Dorf und Klinikum".
Für den Ärztlichen Direktor des Pfalzklinikums und Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Klingenmünster Prof. Dr. Reinhard Steinberg ist mit dem modernen Gebäude „ein Traum in Erfüllung gegangen". Er und Pflegedirektorin Julitta Hinz dankten den Mitarbeitern für ihre Kreativität bei der Gestaltung der neuen Stationen. Steinberg erinnerte daran, dass in den 1950er Jahren 80 Patienten auf einer Station untergebracht waren - heute seien es durchschnittlich 22. Die Pflegedirektorin weckte die Vorfreude auf den geplanten Garten, auf den die Patienten und Mitarbeiter aus fast allen Zimmern schauen werden. "Dort soll es von Januar bis November blühen", machte sie auf die Planungen neugierig, die im Foyer bereits skizziert waren.
Über die deutlich verbesserten Diagnose- und Therapiebedingungen sowie die Wohlfühlatmosphäre freute sich auch Patientenfürsprecherin Roswitha Feitig. Sie sei sicher, dass das neue Gebäude dazu beitragen werde, "die Krankheit erträglicher zu machen oder die Genesung zu fördern". Es sei "einfach klasse, was die Mitarbeiter hier geschaffen haben", sagte Personalratsvorsitzender Martin Schlimmer-Bär.
Dass das Bauvorhaben insgesamt so gut gelingen konnte, dafür waren viele verantwortlich: Die Planung des Umbaus lag in den Händen von Burkhard Architekten aus Bad Bergzabern, die Abwicklung wurde vom Frankfurter Architekturbüro APF unter der Leitung von Diplomingenieur Norbert Helmus abschließend realisiert. Dem Karlsruher Architekturbüro PEG von Prof. Dr. Peter Schmieg oblag die Betreuung der Projektierungsplanung und die Projektsteuerung. Für die Vertretung des Bauherrn und die fachliche Baubetreuung zeichnete das Bau- und Flächenmanagement (Bau-FM) im Pfalzklinikum verantwortlich. Nach europaweiter Ausschreibung waren an der Bauausführung viele Firmen aus der Pfalz beteiligt. Stellvertretend für sie alle sprach AFP-Geschäftsführer Norbert Helmut. Gemeinsam mit Bau-FM-Leiter Ansgar Kauff überreichte er den Nutzern einen symbolischen Schlüssel mit dem Logo des Pfalzklinikums.
Blumen und Geschenke hatte auch der Geschäftsführer mitgebracht: In der Aula des neuen Gebäudes, wo die Einweihungsfeier stattfand, wurde ein großer Flachbildschirm enthüllt, den die Patienten für Filmveranstaltungen nutzen können. Der Geschäftsführer lud die Gäste zu einem Rundgang durch die hellen und freundlichen neuen Räume in drei Etagen ein, vorbei an künstlerischen Patienten-Arbeiten aus der Ergotherapie, und danach zu interessanten Gesprächen beim Imbiss aus der Klinikgastronomie: "Lassen Sie uns weiter Netzwerker sein, auch dafür steht das Pfalzklinikum."