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Kurt Beck zeichnet Christel Flory und Christiane Sprenger mit Landesverdienstmedaille aus

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Zwei starke Frauen aus der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern, ihre Familien, Freunde und Kollegen waren am 18. Dezember ins "Haus des Gastes" gekommen: Christel Flory aus Klingenmünster und Christiane Sprenger aus Bergzabern. Sie folgten einer Einladung von Ministerpräsident Kurt Beck, der ihnen im Haus des Gastes die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz überreichte.

Warum gerade ich? hatten die beiden Mitarbeiterinnen des Pfalzklinikums gefragt, als sie Anfang Dezember den für sie völlig überraschenden Anruf aus der Staatskanzlei bekamen. Wer die Feierstunde in der "guten Stube" der Kurstadt miterlebte, erhielt auf diese Frage überzeugende Antworten.
"Es ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit, dass sich Menschen sowohl beruflich als auch ehrenamtlich so stark engagieren wie diese beiden Frauen", stellte der Ministerpräsident gleich zu Beginn klar. Er nannte zahlreiche Beispiele, wie die beiden Südpfälzerinnen die "soziale Kultur" der Region prägen, wie sie damit "viel mehr tun als ihre Pflicht, für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft". Mit der Medaille solle auch ein Signal an Jüngere gesandt werden: "Es ist uns etwas wert, wenn sich Menschen engagieren." Stark beeindruckt zeigte sich Beck von einem Besuch kürzlich im August-Becker-Museum Klingenmünster, wo Christel Flory wieder einmal eine tolle Sonderausstellung "hingezaubert" hat. Ebenso anerkennend äußerte er sich über die "Brückenbauerin" Christiane Sprenger, die den pflegerischen Berufs-nachwuchs an der Südlichen Weinstraße einfühlsam bei der Erinnerungs- und Gedenkarbeit zu dunklen Kapiteln der Vergangenheit begleitet und für eine moderne, menschliche Krankenpflege vorbereitet.
Verbandsbürgermeister Hermann Bohrer nutzte "die Ehrung mit einer der höchsten Auszeichnungen des Landes", um den beiden Endfünfzigerinnen ganz herzlich zu danken. Beide seien sowohl in ihren Heimatorten als auch im Pfalzklinikum eine "Institution, die die Sorgen und Nöte anderer ernst nehmen und versuchen zu helfen". 
"Mit viel Charme, Witz und Humor" habe Christiane Sprenger als Sitzungspräsidentin der Karnevalgesellschaft "Hameckia" die Fasenachter 22 Jahre lang begeistert, erinnerte der Bad Bergzaberner Stadtbürgermeister Harald Bratz. Sehr gern habe er sich von ihr und ihren Mitstreitern zu Beginn der Fünften Jahreszeit Jahr für Jahr aus dem Rathaus jagen lassen. Christel Flory werde immer "seine Königin" bleiben, nachdem sie beim Rheinland-Pfalz-Tag in Speyer gemeinsam mit der "Landpartie" als Monarchenpaar unterwegs waren.
Klingenmünsters Ortsbürgermeister Erwin Grimm brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, "dass die Wahl auf Sie beide gefallen ist". Der gebürtigen Münschderin Christel Flory, "Rheinpfalz-Berichterstatterin, hauptamtliche Museumsdirektorin ohne Geld, die auch im Kindergarten und beim Seniorennachmittag den Nikolaus macht", sagte er auch im Namen vieler Ortsbürger: "Wir sind sehr dankbar, dass wir dich haben."
Herzliche Glückwünsche des Landkreises und der leider verhinderten Landrätin überbrachte Kreisbeigeordneter Helmut Geißer.
Pfalzklinikum-Geschäftsführer Paul Bomke zeigte sich "stolz, dass wir so starke und streitbare Mitarbeiterinnen haben. Wir brauchen noch mehr davon", betonte er. Dem schloss sich Personalratsvorsitzender Martin Schlimmer-Bär gern an, der das Engagement der beiden Personalrätinnen würdigte.
Geradezu überwältigt zeigten sich die beiden Geehrten selbst. "Diese Auszeichnung ist gar nicht nur für mich, sie ist auch für meine Familie", schloss Christel Flory ihren Ehemann Werner, Tochter und Sohn, die Schwiegerkinder und auch ihre Mutter mit in die Ehrung ein. "Ich kann nicht alleine aktiv sein", sagte sie mit großer Dankbarkeit für das Verständnis ihrer Lieben. Ganz besonders freue sie sich auch über die vielen Mitstreiterinnen in den Vereinen und über das  bürgerschaftliche Engagement der Dorfbewohner. "Wer soll denn was voranbringen, wenn nicht wir?" Das sieht Christiane Sprenger, die ebenfalls ihre Mutter und nahe Verwandte mitgebracht hatte,  genauso: "Es geht nicht ohne die andern, es geht nicht, wenn man nicht den Buckel gestärkt kriegt." Ihr abschließender Satz an diesem sonnigen Wintersamstag: "Ich bin stolz auf den Orden, aber der ist für Euch."
Da war es kein Wunder, dass nach Sektempfang und Foto-Shooting zu Hause im Freundeskreis noch ausgiebig weiter gefeiert wurde.