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Jugendliche besuchen Wanderausstellung des Pfalzklinikums „NS-Psychiatrie in der Pfalz“

Das Kreisjugendamt organisiert zusammen mit der örtlichen Jugendpflege und den Sozialarbeitern an den Schulen geführte Besuche zur Wanderausstellung des Pfalzklinikums „NS-Psychiatrie in der Pfalz“. „Damit wollen wir gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen die jüngere Geschichte des Nationalsozialismus aufarbeiten“, so Erster Kreisbeigeordneter Nicolai Schenk. Am Montag, 19. März 2012 um 16 Uhr besucht Schenk zusammen mit der Jugendpflege die Ausstellung im Pfalzklinikum in Klingenmünster (Alleehaus). Durch die Ausstellung führt Geschäftsführer Paul Bomke. Im Anschluss findet ein Reflexionsgespräch statt. Die Presse ist dazu herzlich eingeladen!
Zur Wanderausstellung „NS-Psychiatrie in der Pfalz“
Maria E., Heinrich K. und über 2000 weitere Klingenmünsterer Patienten sind Opfer der NS-Psychiatrie geworden. Was damals psychisch kranken und behinderten Menschen angetan wurde und wie das geschehen konnte, beleuchtet die Wanderausstellung „NS-Psychiatrie in der Pfalz“.
Auf 16 Texttafeln mit historischen Fotos und Dokumenten sind wesentliche Etappen der NS-Psychiatrie dargestellt: massenhafte Zwangssterilisationen, Deportation und Krankenmord, das Hungersterben in den letzten Kriegsjahren. Mit zehn Patientengeschichten sind die Sichtweisen der Patienten und ihrer Angehörigen in den Mittelpunkt der Ausstellung gerückt. Die Exposition endet mit einer Tafel zur Aufarbeitung der Vergangenheit durch nachfolgende Generationen. Denn in der heutigen Gedenkarbeit kommt es darauf an, immer den Bezug zur Gegenwart herzustellen.
Mit der Wanderausstellung habe das Pfalzklinikum mit seinem Gewährsträger Bezirksverband Pfalz eine wichtige Möglichkeit geschaffen, die Erinnerung und die Auseinandersetzung mit den menschenverachtenden Maßnahmen der nationalsozialistischen Gesundheitspolitik zu vertiefen, in die Region zu tragen und das Zusammenwirken von Gedenken, Erinnern und heutigem Handeln deutlich zu machen, so der Bezirkstagsvorsitzende Theo Wieder.
Interessierte können die Ausstellung mittwochs von 14:30 bis 17:00 Uhr besuchen, eine Erweiterung der Öffnungszeiten ist ab dem Frühjahr geplant.