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Gemeinsam gegen die Depression

Depression kann jeden treffen. Allein in Deutschland leiden rund vier Millionen Menschen an dieser Erkrankung, die sich in der Regel gut behandeln lässt. Die Initiative „Bündnisse gegen Depression“ macht mit Informationsveranstaltungen und Aktionen auf die Krankheit aufmerksam. 2009 begannen die Aktivitäten unter der Federführung der Chefärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Pfalzklinikums, Dr. Sylvia Claus, auch ein Bündnis gegen Depression in der Südpfalz zu gründen. Als Arbeitsgemeinschaft trat das Bündnis bereits im letzten Jahr mit verschiedenen Aktionen an die Öffentlichkeit.
Bei einem Arbeitstreffen im März beschlossen die Mitglieder die Vereinsgründung und wählten den Vorstand. Dabei wurde Sprecherin Dr. Sylvia Claus Erste Vorsitzende. Ihre Stellvertreter sind Angela Lichtenthäler von der Institutsambulanz der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Pfalzklinikums und Hermann-Josef Schwarz, der Psychiatriekoordinator des Gesundheitsamtes in Landau. Christine Burckhart von AGUS, der Selbsthilfegruppe Angehörige am Suizid, wurde als Schatzmeisterin gewählt. Zusätzlich bestimmten die Mitglieder des Bündnisses fünf Beisitzer. „Wichtig ist uns, dass der Vorstand nun mit Professionellen, Angehörigen und Betroffenen besetzt ist, denn sie waren auch an der ursprünglichen Gründung des Bündnisses im Jahr 2010 beteiligt“, sagt Angela Lichtenthäler. Der Sitz des Vereins ist in Klingenmünster. Interessierte können dem Verein gerne beitreten. Ein Mitgliedsbeitrag wird nicht erhoben.
„Wir wollen das Wissen über die Krankheit in der Bevölkerung erweitern, regionale Aufklärungskampagnen starten, Behandlungsmöglichkeiten darstellen und Suizidprävention betreiben. Außerdem geht es auch darum, Betroffene zu entstigmatisieren. Eine Depression ist nämlich kein persönliches Versagen und keine Einbildung, sondern eine häufige Erkrankung, die heute sehr gut behandelt werden kann“, betont die Vorsitzende Dr. Sylvia Claus. Um auf die Krankheit aufmerksam zu machen, hat das Bündnis im vergangenen Jahr viele Aktionen durchgeführt. So boten Dr. Sylvia Claus und Hermann-Josef Schwarz eine Fortbildung für Hausärzte an, bei der sie die Behandlungsmöglichkeiten bei depressiven Erkrankungen vorstellten. Im August lud das Bündnis zu einem großen Informationsforum im Gemeindesaal der Stiftskirche Landau ein, zu dem fast 200 Interessierte kamen. An mehreren Tagen war das Bündnis mit einem Informationsstand auf dem Landauer Markt vertreten. Die Mitglieder stellten außerdem das größte Laufteam beim Hohenberglauf.
„Auch in diesem Jahr sind wir an verschiedenen Terminen wieder mit unserem Stand auf dem Marktplatz vertreten und bieten im Oktober ein weiteres Infoforum an“, sagt Angela Lichtenthäler. Am Dienstag, 17. April, veranstaltet das Bündnis um 15 Uhr in der Landauer Kellerkneipe „Kreuz & Quer“ (Kronstr. 38) eine Lesung zum Thema „Depression im Alltag“ aus Sicht von Betroffenen. Doris Herrmann stellt ihr Buch vor, Gudrun Hofmann und Dr. Jerôme Darcy berichten von ihren ganz persönlichen Erfahrungen mit der Erkrankung.
Weitere Bündnismitglieder sind neben dem Pfalzklinikum die Stadtverwaltung Landau, die Kreisverwaltung Südliche Weinstraße, die Psychotherapeutische Ambulanz der Uni Koblenz-Landau, KISS Pfalz (Selbsthilfetreff), AGUS – Selbsthilfegruppe Angehörige am Suizid, die sozialtherapeutische Kette, die Beratungs- und Koordinierungsstelle im Pflegestützpunkt Landau, das Weiße Kreuz e.V. und Vertreter der niedergelassenen Ärzte und Therapeuten. Schirmherr ist der ehemalige Bundesgesundheitsminister Dr. Heiner Geißler.
Kontakt
Pfalzklinikum
Angela Lichtenthäler
Tel. 06349 900-2010
angela.lichtenthaelerpfalzklinikum.de
Gesundheitsamt Landau
Hermann-Josef Schwarz
Tel. 06341940617