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Ambulante Hilfe statt Krankenhaus

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DAK-Gesundheit, Landeskrankenhaus und Pfalzklinikum ziehen Bilanz im Versorgungsmodell „stattkrankenhaus“

Beim Angebot "stattkrankenhaus" betreut ein Team aus Ärzten, Fachkrankenpflegern, Psychologen, Sozialarbeitern und Ergotherapeuten die Erkrankten zu Hause in der vertrauten Umgebung.
Beim Angebot "stattkrankenhaus" betreut ein Team aus Ärzten, Fachkrankenpflegern, Psychologen, Sozialarbeitern und Ergotherapeuten die Erkrankten zu Hause in der vertrauten Umgebung.

Psychische Erkrankungen sind im vergangenen Jahr in Rheinland-Pfalz erneut deutlich angestiegen. Laut dem aktuellen DAK-Gesundheitsreport gehen 14 Prozent aller Ausfalltage auf das Konto psychischer Leiden. Gerade für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen wie beispielsweise einer chronischen Psychose ist eine optimale Versorgung wichtig. Erstmals in Rheinland-Pfalz erhalten diese Patienten die Möglichkeit, einen Teil oder die komplette Krankenhausbehandlung durch eine hochwertige ambulante Versorgung zu Hause in der vertrauten Umgebung zu ersetzen. Jetzt ziehen die DAK-Gesundheit, das Landeskrankenhaus und das Pfalzklinikum Bilanz im neuen Versorgungsmodell „stattkrankenhaus“. „Die Ergebnisse der ersten zwei Jahre können sich sehen lassen“, erklärt Horst Braner, Chef des Vertragsgebietes Rheinland-Pfalz der DAK-Gesundheit. „Mehr Lebensqualität für die Patienten zeichnet das neue Modell aus“. Pfalzklinikum-Geschäftsführer Paul Bomke machte deutlich, dass dieser Vertrag den Weg zu integrativen Angeboten bereitet.  „Die Partner haben bewiesen, dass innovative Angebote und pragmatische Finanzierungsformen möglich sind“, so Bomke.

Rund 400 Patienten werden seit zwei Jahren in diesem flexiblen Modell  behandelt. „Das neue System ist dem klassischen überlegen“, erklärt Jacqueline Kraege, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie.

Patienten werden 24-Stunden betreut

Die Behandlung zu Hause wird rund um die Uhr durch ein Team aus Ärzten, Fachkrankenpflegern, Psychologen, Sozialarbeitern und Ergotherapeuten durchgeführt. Sie lernen dabei das Umfeld der Patienten kennen und besser zu  verstehen. „Dieser Ansatz einer engen Zusammenarbeit von Experten, Betroffenen und Angehörigen bringt mehr Erfolg als die bisherige Praxis“, ergänzt Horst Braner. Ein wichtiges Ergebnis dabei: Durchschnittlich verkürzt sich eine erforderliche Krankenhausbehandlung für die Patienten um zehn Tage. Auch bei der Einnahme von Arzneimitteln zeigen sich die Vorteile des Modells. „Durch unser Zuhause-Team werden die notwendigen Arzneimittel regelmäßiger und kontrollierter von den Patienten eingenommen“, erklärt die Ärztliche Direktorin der Rheinhessen-Fachklinik Alzey, Dr. Anke Brockhaus-Dumke. Dr. Andres Fernandez, Chefarzt des Psychiatrieverbundes Nordwestpfalz des Pfalzklinikums ergänzt: „Wir begleiten die schwer kranken Menschen und versorgen sie optimal in ihrer vertrauten Umgebung“.

Abgestimmter Behandlungsprozess

Menschen mit schweren chronischen psychischen Erkrankungen durchleben immer wieder Phasen mit Krisen, aber auch Phasen, in denen es den Patienten gut geht. Ein abgestimmter Ablauf in der Behandlung ist hier entscheidend. Schon vor der Entlassung aus der akutstationären Therapie klärt das Spezialisten-Team des „stattkrankenhaus“ mit den Betroffenen und den Angehörigen die nächsten Schritte in der Behandlung. Dadurch werden Wege kürzer und die Patienten verbringen weniger Zeit im Krankenhaus. Ein weiterer Erfolg des neuen Modells: Die Patienten erhalten zu Hause eine optimale Unterstützung. Damit steigt die Lebensqualität der Erkrankten und der Angehörigen deutlich.