Aktuelles

"Zeit, dass sich was dreht"

Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Kaiserslautern feierte zehnjähriges Jubiläum

Unterstützt das Team bei der Behandlung der kleinen Patienten: Puppe „Ronja“.

Kaiserslautern. „Du fühlst, du glaubst, du fliegst“ – dieser Ausschnitt aus dem Song von Herbert Grönemeyer „Zeit, dass sich was dreht“ leitete einen Vortrag ein. Das Lied war der offizielle Song zur Fußball-WM 2006 in Deutschland. In Kaiserslautern wurden 2006 nicht nur WM-Spiele ausgetragen, sondern es wurde auch eine Lücke in der psychiatrischen Versorgung geschlossen: Die Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Pfalzklinikums in der Albert-Schweitzer-Straße auf dem ehemaligen Pfaff-Gelände öffnete am 1. Dezember 2006. Mit einem Tag der offenen Tür feierte die Tagesklinik im September ihr zehnjähriges Jubiläum. „Wir können als Stadt Kaiserslautern froh sein, eine solche Einrichtung zu haben“, sagte Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel in seinem Grußwort. „Die Tagesklinik schließt eine Versorgungslücke zwischen ambulanter und stationärer Versorgung. Patienten und ihre Familien profitieren von den kurzen Wegen und die Patienten können in ihrem gewohnten Umfeld bleiben“, so Dr. Klaus Weichel.

Beim Tag der offenen Tür hatten die Besucher die Möglichkeit, die Räume zu besichtigen und sich über die Angebote der Tagesklinik zu informieren. In einem Vortrag stellten Oberärztin Christine Zbick-Schmitt und der Bereichsleiter des pädagogisch-pflegerischen Dienstes Sascha Biebel die Tagesklinik vor. „Wir behandeln überwiegend Kinder und Jugendliche mit Erkrankungen wie ADHS, leichteren Störungen des Sozialverhaltens, Zwangsstörungen, Psychose, Depression und auch so genannte Schulverweigerer. Seit unserer Eröffnung im Jahr 2006 haben wir insgesamt 1136 teilstationäre Behandlungen durchgeführt. Durchschnittlich sind die Patienten etwa neun Wochen bei uns“, erläuterte das Führungsteam den Gästen. In der Tagesklinik werden Patienten im Alter von fünf bis 18 Jahren tagsüber behandelt, die Abende und Wochenenden verbringen sie zu Haue, wo sie das Erlernte gleich in ihrem gewohnten Umfeld ausprobieren können. 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter behandeln und betreuen die Patienten, auch Schulunterricht findet statt. Die Tagesklinik hat insgesamt 20 Behandlungsplätze, durchschnittlich dauert es zwei bis drei Wochen, bis man einen Termin bekommt. „Zusätzlich zu unseren bewährten Therapie-Angeboten bieten wir jetzt tiergestützte Therapie mit einem Hund an oder Ausflüge zum Reiten. Zum Angebot gehört auch Erlebnispädagogik wie beispielsweise Bogenschießen oder Floßfahrten“, berichtete Christine Zbick-Schmitt. An die Tagesklinik angeschlossen ist eine psychiatrische Institutsambulanz, in der pro Quartal zwischen 170 und 230 Kinder und Jugendliche ambulant behandelt werden.

Neben neuen Angeboten ist in der Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Kaiserslautern eine räumliche Veränderung geplant, wie Pfalzklinikum-Geschäftsführer Paul Bomke in seinem Grußwort ankündigte. Von 2019 bis 2020 wird die Tagesklinik umgebaut, um die Gruppenräume zu vergrößern (ca. 70 qm) und eine zweite Trainingsküche einzurichten. „In fünf Jahren wird es mehr Fläche geben, das können wir dann beim 15-jährigen Jubiläum der Tagesklinik feiern“, so Paul Bomke.

Kontakt:
Tagesklinik und Institutsambulanz für Kinder- und Jugendpsychiatrie Kaiserslautern
Sekretariat Andrea Kraus und Rita Stolz
Tel.: 0631/ 5349-3900, E-Mail: IAP-KLpfalzklinikum.de