Aktuelles

Kooperation auf Augenhöhe

Aktuelles

Landesweiter Patientenfürsprechertag am 29. September im Pfalzklinikum

Paul Bomke stellte den Tagungsteilnehmern das Pfalzklinikum vor.

Klingenmünster. Auf Initiative des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie fand am Donnerstag, 29. September, eine Tagung der Patientenfürsprecher im Pfalzklinikum in Klingenmünster statt. „Wir freuen uns, dass dieser Tag in unserem Haus ausgerichtet wird. Die Arbeit der Ehrenamtlichen ist ein wichtiger Aspekt in unserer Einrichtung, gerade mit der Ausrichtung unserer Angebote in den pfälzischen Gemeinden “ erklärte Pfalzklinikum-Geschäftsführer Paul Bomke. Uwe Pfeiffer, Ärztlicher Direktor stellte die vielfältigen Angebote des Dienstleisters für seelische Gesundheit vor: „In unserem Hause gibt es keine scharfe Trennung zwischen Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Wir versuchen alle drei Aspekte thematisch zu besetzen und in allen unseren Einrichtungen nahe beim Menschen zu sein, sowohl inhaltlich als auch räumlich.“

Udo Stratmann berichtete aus seiner Funktion als Landessprecher der Patientenfürsprecher, er ist gleichzeitig Patientenfürsprecher der DRK-Fachklinik Bad Neuenahr. Alise Höhn widmete sich ihren Erfahrungswerten als Landessprecherin der Grünen Damen und Herren. Sie ist zusätzlich Einsatzleiterin der Grünen Damen und Herren im Evangelischen Krankenhaus Bad Dürkheim.

Rita Becker-Scharwatz, Fachbereichsleiterin Regionale Angebote – Leben im Alter, erläuterte anschließend, wie man mit Herausforderungen in der Demenzerkrankung umgeht und welche praktischen Hilfestellungen es gibt. „Die Haltung mit der wir Menschen mit Demenz begegnen ist entscheidend. Demenz ist herausfordernd, da Betroffene, je nach Stadium, nicht mehr sagen könne, was sie möchten. Für Angehörige ist dies eine besondere Situation. Sie sollten versuchen, ruhig zu bleiben, Diskussionen zu vermeiden und einfach da zu sein.“

Die Zusammenarbeit mit Genesungsbegleitern und ihre Integration in die therapeutischen Angebote des Pfalzklinikums erklärte Stefan Lincks. Er ist Projektleiter „Süd“ des Ex-In-Projektes am Pfalzklinikum und Pflegerischer Fachbereichsleiter der Allgemeinpsychiatrie: „Ein europäisches Projekt hat untersucht, was in der Psychiatrie fehlt und wie Betroffene stärker in den Behandlungsprozess eingebunden werden können. Daraus entstand das Lernmodul zur Ex-In-Qualifizierungsmaßnahme. Diese besteht aus zwölf Bausteinen mit insgesamt 300 Unterrichtsstunden.“ Ein Beispiel für den Einsatz einer Genesungsbegleiterin zeigten Bernhard Dobbe, Diplom-Psychologe auf einer Akutstation (P16), und Karin Römer in einem Interview zu Erfahrungswerten mit Ex-In. Sie ist seit einem Jahr als Genesungsbegleiterin auf der P16 im Pfalzklinikum tätig. „Im Team werde ich respektiert und akzeptiert. Ich bin ein gleichwertiges Mitglied. Meine Hauptaufgabe besteht darin, Patienten Zeit zu geben“, berichtete Karin Römer. Bernd Dobbe ergänzte:“ Ich habe mich über den Einsatz von Karin Römer auf unserer Station gefreut. Ganz wichtig ist für mich die Rückendeckung, die die Genesungsbegleiter von der Geschäftsführung, der Einrichtungsleitung und den Kollegen bekommen.“

Sven Kaufmann, Pflegedienstleiter der Kliniken für Gerontopsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie sowie für Neurologie, präsentierte Aspekte der Arbeit ehrenamtlicher Helfer im Pfalzklinikum. „Seit Anfang 2009 wird der Einsatz ehrenamtlicher Mitarbeiter strukturiert. Vorher gab es auch schon ehrenamtliche Gestaltung im Hause, allerdings ohne konkrete Struktur. Das haben wir verändert. Das Konzept der Einsätze in unterschiedlichen Bereichen haben wir gemeinsam mit den Ehrenamtlichen entwickelt. Von der ursprünglichen Gruppe aus 2009 sind die meisten immer noch bei uns tätig, “ so Kaufmann.

Lisa Ehrhardt, stellvertretende Fachbereichsleiterin Regionale Angebote – Leben im Alter referierte anschließend zum Entlassmanagement. Sie fokussierte sich hierbei auf vorhandenen Strukturen, Gesetze und mögliche künftige Entwicklungen. „Der Grundstein des Entlassmanagements muss schon während des Klinikaufenthaltes gelegt werden. Hier befinden wir uns in einem großen Spannungsfeld. Nicht jeder der beispielsweise in 2015 im Krankenhaus behandelten Menschen (19 Millionen) kann eine solche Unterstützung erhalten. Das würde das System überfordern. Daher ist es wichtig, anhand von Kriterien Zielgruppen festzulegen, denen man ein Entlassmanagement anbieten kann.  Da jeder Mensch individuelle Probleme hat, kann es kein allgemeingültiges Entlassmanagement geben, das für alle nutzbar ist, “ resümierte Lisa Ehrhardt.  
Zum Abschluss der Veranstaltung fand ein einstündiger Rundgang über das Gelände des Pfalzklinikums am Standort Klingenmünster statt.  Bei strahlendem Sonnenschein erhielten die Tagungsteilnehmer einen Eindruck der vielfältigen Angebote und Themenfelder.

Die Veranstaltung findet jährlich statt und wird vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie organisiert. Diese richtet sich an alle Patientenfürsprecher des Landes sowie ehrenamtlich tätige Personen.   

Kontakt:
Paul Bomke
Geschäftsführer des Pfalzklinikums
Tel. 06349 900-1000
E-Mail: paul.bomkepfalzklinikum.de